Jobangst und Finanzkrise Bausparen ist unsexy
01.02.2010, 13:30 UhrDeutschland ist kein Land der Bausparer mehr. Wegen der Wirtschaftskrise sinkt die Zahl der Neuabschlüsse von Bausparverträgen deutlich. Auch die Bausparsumme fällt.
Ist Bausparen spießig? Auf jeden Fall haben weniger Deutsche im vergangenen Jahr so ihr Geld auf die hohe Kante gelegt.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Deutschen haben in der Krise weniger aufs Bausparen gesetzt. Im vergangenen Jahr sei mit rund 2 Mio. neuen Verträgen ein Rückgang um gut 15 Prozent verzeichnet worden. Ein Jahr zuvor waren es noch 2,4 Mio. Neuabschlüsse gewesen, wie der Verband der Privaten Bausparkassen mitteilte. Auch die Bausparsumme der Neuverträge ging um fast 11 Prozent von 62,8 Mrd. auf rund 60 Mrd. Euro zurück. Die Baugeldauszahlungen reduzierten sich von 31 Mrd. in 2008 auf rund 25 Mrd. Euro.
"Wer Angst um seinen Arbeitsplatz oder sein Einkommen hat, wartet lieber erst mal ab, bevor er langfristig Geld spart oder investiert", sagte Verbandschef Andreas Zehnder.
Hoher Modernisierungsbedarf
Die Zurückhaltung sei aber auch auf die Änderung bei der Wohnungsbauprämie zurückzuführen. 2008 habe es dadurch eine Sonderkonjunktur ergeben. Seitdem gebe es diesen Sparanreiz für die über 25-Jährigen bei Neuverträgen nur noch zweckgebunden.
Für dieses Jahr rechnet der Verband mit Impulsen durch die neue Eigenheimrente. Großes Potenzial werde auch darin gesehen, dass es vor allem bei älteren Wohnungen einen hohen Modernisierungsbedarf gebe. "20 Mio. Wohnungen, die älter als 30 Jahre sind, warten darauf, energetisch saniert zu werden", betonte Zehnder. Der Bausparvertrag sei dafür eine ideale Finanzierungsbasis.
Quelle: ntv.de, dpa