Patentstreit in Indien Bayer wehrt sich
06.05.2012, 09:43 Uhr
Ein Bayer-Mitarbeiter beobachtet die Isolierung des Nexavar-Wirkstoffs Sorafenib.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Bayer fechtet die Weitergabe seines Patents für ein Krebsmedikament in Indien an. Der Dax-Konzern teilte mit, in Berufung gegen ein Urteil der Patentbehörde zu gehen und begründete diesen Schritt damit, sein geistiges Eigentum schützen zu wollen. Indien hatte Bayer im März gezwungen, sein Patent für das Mittel Nexavar zur Bekämpfung von Nieren- und Leberkrebs an den heimischen Generika-Hersteller Natco weiterzugeben.
Experten befürchten, der Beschluss des indischen Patentamts könnte ein Präzedenzfall werden. Ähnliche Schritte bei anderen Medikamenten gegen lebensbedrohliche Krankheiten wie etwa Aids könnten folgen. In Indien können solche Zwangslizenzen nach drei Jahren Patentvergabe angeordnet werden, wenn das Präparat als zu teuer eingestuft wird.
In einem separaten Fall geht Bayer zudem gegen den indischen Wettbewerber Cipla wegen Patentverstoßes vor. Cipla verkaufte Nexavar in Indien und senkte den Preis für das Mittel um 75 Prozent auf 130 Dollar im Monat.
Quelle: ntv.de, rts