Wirtschaft

Schlecker-Abwickler greifen Millionen ab Bei Geiwitz klingelt die Kasse

Geiwitz und alle anderen Insovenzverwalter haben Justitia auf ihrer Seite.

Geiwitz und alle anderen Insovenzverwalter haben Justitia auf ihrer Seite.

(Foto: picture alliance / dpa)

Während viele Schlecker-Gläubiger in die Röhre gucken, greifen die Insolvenzverwalter der zerschlagenen Drogeriemarktkette zweistellige Millionenbeträge ab. Zu Unrecht? Schlecker-Abwickler Geiwitz verneint. Für ein schlechtes Gewissen gebe es keinen Grund.

Die Insolvenzverwalter der pleitegegangenen Drogeriemarktketten Schlecker und Ihr Platz werden voraussichtlich eine Vergütung von rund 15 Mio. Euro für ihre Arbeit bekommen. Diese Expertenschätzung habe die Kanzlei Schneider & Geiwitz bestätigt, berichteten die "Stuttgarter Nachrichten". Es werde am Ende ein Betrag herauskommen, der dieser Schätzung "sehr ähnlich ist", sagte Ihr-Platz-Verwalter Werner Schneider. "Für unsere Vergütung gibt es einen gesetzlichen Rahmen." Bei kleineren Verfahren werde oft nicht einmal der Aufwand gedeckt.

Der Insolvenzverwalter der Muttergesellschaft, Arndt Geiwitz ergänzte, eine Insolvenzkanzlei erwirtschafte auf lange Sicht keine große Rendite. "Insofern habe ich an der Stelle auch kein schlechtes Gewissen", fügte er hinzu.

Große Verfahren haben Seltenheitswert

Rückblickend ist die Vergütung der Schlecker-Abwickler auch nicht die Spitze des Eisbergs. Zum Vergleich: Karstadt-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg hatte 2010 mehr als 32 Mio. Euro in Rechnung gestellt und damit für einige Empörung in der Öffentlichkeit gesorgt. Die Karstadt-Pleite war die größte Insolvenz der Nachkriegsgeschichte.

Bei Schlecker verloren durch die Insolvenz rund 25.000 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz. "Es gibt kaum Fälle in der Größenordnung wie Schlecker", sagte Geiwitz. Solche Verfahren gebe es zweimal in zehn Jahren. "Allein das Managen von 6000 Filialen aus dem Stand heraus ist eine Herausforderung."

Am Freitag hatte Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz mit Spanien die letzte verbliebene Schlecker-Tochter an das Einzelhandelsunternehmen Distribuidora Internacional de Alimentación (DIA) verkauft. Mit dem Kaufpreis von 70,5 Mio. sei er zufrieden, sagte er weiter. Den Gläubigern machte er dennoch keine große Hoffnung. Bislang sei nicht klar, ob ihre Forderungen teilweise bedient werden könnten.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen