Vor Mehrwertsteuererhöhung im April Bei Japanern sitzt das Geld locker
28.02.2014, 04:44 Uhr
Mal ein neues Auto? In Japan eine Frage, die immer mehr Verbraucher oofenbar mit einem Ja beantworten.
(Foto: REUTERS)
Im April will die Regierung Abe an der Steuerschraube drehen. Sie hofft so, die wachsende Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen. Die Verbraucher reagieren nach Plan.
Vor der Mehrwertsteuererhöhung im April nehmen die Japaner noch einmal kräftig Geld in die Hand. Die Industrieproduktion stieg im Januar um vier Prozent, wie Daten des Handelsministeriums zeigen. Das deutet auf eine starke Binnennachfrage hin.
Der Einzelhandelsumsatz bestätigte mit einem Plus von 4,4 Prozent im Jahresvergleich diesen Trend, wie auch der Anstieg der Ausgaben bei Privathaushalten von 1,1 Prozent. Beide Zahlen lagen über den Expertenerwartungen. Die Verbraucherpreise für das Land als Ganzes legten um 1,3 Prozent zu. Dabei blieb die Arbeitslosenquote unverändert bei 3,7 Prozent, ein Sechsjahrestief.
Höhere Steuern gegen ausufernde Staatsschulden
Die Ausgaben der Privathaushalte sind damit den fünften Monat in Folge gestiegen. Das Geld wird für Kleidung, Autos und Inlandsreisen auf den Tisch gelegt. Im April soll die Mehrwertsteuer auf acht von derzeit fünf Prozent angehoben werden, weswegen viele Verbraucher größere Anschaffungen vorziehen. Unklar bleibt, wie es nach April weitergeht.
"Ich bin nicht zuversichtlich, was die Zeit nach der Steuererhöhung angeht", sagt Norio Miyagawa von Mizuho Securities Research & Consulting. "Die Verbraucher werden nicht mehr so viel ausgeben. Beim Export gibt es viele Unsicherheiten." Die Mehrwertsteuererhöhung zielt darauf ab, die ausufernde Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen.
Die kletterte in den vergangenen Jahren vor allem deshalb, weil die Regierungen mit zahlreichen Konjunkturmaßnahmen versuchen, die Wirtschaft wieder in Schwung und das Land aus einer jahrelangen Deflation zu bringen.
Quelle: ntv.de