Wirtschaft

"Heiße Luft am Ölmarkt" Benzinpreis auf Jahreshoch

Der Benzinpreis hat kurz vor Beginn des Sommers den höchsten Stand dieses Jahres erreicht. Im Durchschnitt mussten die Autofahrer für Super und Diesel jeweils sechs bis sieben Cent je Liter mehr als noch zu Beginn des Monats zahlen.

Der Benzinpreis hat kurz vor Beginn des Sommers den höchsten Stand dieses Jahres erreicht. Im Durchschnitt mussten die Autofahrer am Freitag nach Marktdaten von Aral 1,38 Euro für einen Liter Super bezahlen. Diesel kostete 1,12 Euro je Liter. Das sind jeweils sechs bis sieben Cent je Liter mehr als noch zu Beginn des Monats. "Wir sehen beim Benzin eine saisonale Sonderkonjunktur, wie in den Vorjahren", sagte Rainer Wiek, der Chefredakteur des Energie- Informationsdienstes EID, in Hamburg. Dagegen habe die Nachfrage nach Diesel stark nachgelassen, weil der Transportsektor weniger Treibstoff benötige und auch die Heizsaison vorbei sei. So erkläre sich auch der große Preisabstand zwischen Benzin und Diesel, der im Vorjahr zeitweise fast verschwunden war.

Ölmarktexperten sehen für den Preisanstieg des Rohstoffs keine fundamentalen Gründe.

Ölmarktexperten sehen für den Preisanstieg des Rohstoffs keine fundamentalen Gründe.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die meisten Ölexperten haben kaum eine Erklärung für das hohe Preisniveau auf den internationalen Rohöl- und Produktmärkten. Die Nachfrage nach Öl ist weltweit deutlich rückläufig, weil weniger Waren und Güter produziert und transportiert werden. "Die aktuelle Angebots- und Nachfragesituation scheint niemanden zu beschäftigen", schreibt die Commerzbank. Die schnellen Preisbewegungen signalisierten, dass sich Anleger vermehrt aufs "Ölparkett" wagten und aktuell viel heiße Luft und zu hohe Erwartungen gehandelt werden. "Das sind Marktübertreibungen", heißt es auch beim EID. Die Preisbewegungen seien durch die Fundamentaldaten des Marktes nicht gedeckt.

Nach dem Höhenflug der vergangenen Tage ist der US-Ölpreis am Freitag unter 72 US-Dollar gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der US- Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Juli sank auf 71,20 US-Dollar. Das sind 1,47 Dollar weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Juli gab um 1,36 Dollar auf 70,43 Dollar nach.

Quelle: ntv.de, dpa

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