Wirtschaft

"Baby B's" zu 77 Dollar Berkshire für jedermann

Eine der elitärsten Aktien der Welt wird erschwinglicher für Kleinanleger: Durch einen Aktiensplit kosten die B-Anteile an der Gesellschaft von US-Investorenlegende Warren Buffett nur noch knapp 77 statt zuvor gut 3800 US-Dollar. Der Aktiensplit im Verhältnis 50:1 ist ein Nebeneffekt des milliardenschweren Kaufs der Frachteisenbahn-Gesellschaft Burlington Northern Santa Fe, der heute über die Bühne gehen soll. Die bisherigen Bahn-Besitzer erhalten einen Teil des Kaufpreises in Aktien von Buffetts Holding Berkshire Hathaway.

Ein Zug der Frachteisenbahn-Gesellschaft Burlington Northern Santa Fe.

Ein Zug der Frachteisenbahn-Gesellschaft Burlington Northern Santa Fe.

(Foto: REUTERS)

Die B-Aktien - die sogenannten "Baby B's" - haben drastisch weniger Stimmrechte als Papiere der Klasse A und waren im Vergleich zu ihnen auch bisher schon vergleichsweise erschwinglich. Die großen Brüder, die A-Aktien, sind mit einem Stückpreis von aktuell knapp 115.000 US-Dollar die teuersten Aktien der Welt.

Die insgesamt 44 Mrd. US-Dollar schwere Übernahme der Eisenbahn-Gesellschaft ist Buffetts bisher größter Deal und vielleicht auch sein riskantester. Denn der Güterverkehr war in der Wirtschaftskrise eingebrochen. Er setze mit dem Geschäft alles auf die Karte der wirtschaftlichen Zukunft der USA, hatte Multimilliardär Buffett den Kauf begründet. "Ich liebe solche Wetten."

Buffett ist für unzählige Anleger eine Kultfigur. Der bescheiden wirkende 79-Jährige bewies immer wieder den richtigen Riecher und erhielt deshalb den Spitznamen "Orakel vom Omaha". Seine Holding hält große Anteile an vielen Weltkonzernen, vor allem aus der Finanzindustrie. Investiert er in ein Unternehmen, ziehen unzählige andere Geldgeber nach.

Am Vortag hatten die Aktionäre von Burlington Northern der Übernahme zugestimmt. Das löst eine Kettenreaktion aus: Sobald Burlington Northern geschluckt ist, wird ein Platz im wichtigen Börsenindex S&P 500 frei. Auf den rückt Berkshire Hathaway vor. Der Effekt ist nicht zu unterschätzen: Viele Fondsgesellschaften kaufen nur Papiere, die in den großen Indizes gelistet sind. Aus denen war Berkshire Hathaway bislang aber wegen des sehr hohen Stückpreises seiner Aktien ausgeschlossen.

Quelle: ntv.de

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