Starke Erholung Bertelsmann erhöht Prognose
31.08.2010, 10:51 UhrEuropas größter Medienkonzern hebt nach einem glänzenden ersten Halbjahr die Gewinnprognose für dieses Jahr an. Der Nettogewinn steigt in den ersten sechs Monaten auf 246 Mio. Euro. Im Vorjahreszeitraum stand unter dem Strich noch ein Minus.

Allzeit bereit: Der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann AG, Hartmut Ostrowski (lks.) mit Finanzvorstands Thomas Rabe bei der Bilanz-PK im März.
(Foto: picture alliance / dpa)
Bertelsmann hat angesichts des Werbe-Booms seine Gewinnprognose nach oben korrigiert. Konzernchef Hartmut Ostrowski rechnet nach der Rückkehr in die schwarzen Zahlen im ersten Halbjahr nun mit einem Jahresüberschuss von mehr als 500 Mio. Euro. Bislang hatte der Manager lediglich 400 bis 500 Mio. Euro in Aussicht gestellt.
Allerdings sei noch unsicher, wie das Werbegeschäft im wichtigen vierten Quartal laufen werde, merkte Ostrowski an. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres betrug der Nettogewinn 246 Mio. Euro nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust von 333 Mio. Euro zu Buche gestanden hatte. Der Umsatz zog in der ersten Jahreshälfte auf 7,4 von 7,1 Mrd. Euro an.
Werbung hat wieder Konjunktur
Insbesondere bei den von der Werbekonjunktur abhängigen Sparten wie dem Verlag Gruner + Jahr ("Stern", "Financial Times Deutschland") und der Fernsehgruppe RTL, zu der auch n-tv zählt, brummen die Geschäfte wieder. Der Gütersloher Konzern erlöst ein Viertel seiner Umsätze mit Werbung. Der Markt war 2009 in der Hochphase der Wirtschaftskrise noch um zehn bis zwanzig Prozent eingebrochen.
E-Books langsam erfolgreich
Gut lief es Bertelsmann zufolge im ersten Halbjahr auch bei der Buch-Tochter Random House, die unter anderem die "Millennium"-Thriller von Stieg Larsson herausgibt. Random House profitierte davon, dass viele Buchliebhaber verstärkt auf elektronische Bücher setzten. Die Dienstleistungstochter Arvato kämpfte hingegen mit einem Gewinnrückgang und die Buchclub-Sparte Direct Group steckte sogar weiter in den roten Zahlen.
2009 hatte Bertelsmann wegen des Werbe- und Konjunktureinbruchs die Kosten um eine Milliarde Euro gedrückt, unter anderem durch den Abbau von 4000 Arbeitsplätzen. Mittlerweile beschäftigt der Konzern weltweit 100.000 Leute, 2500 weniger als vor sechs Monaten.
Quelle: ntv.de, rts