Preisspanne für das RTL-Paket Bertelsmann erwartet Milliardenerlös
17.04.2013, 11:34 Uhr
Wie Silvie van der Vaart bei der Tanzshow "Let's Dance" will RTL auf dem Börsenparkett eine gute Figur machen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Aktien der RTL Group, von denen sich Hauptanteilseigner Bertelsmann trennen will, sollen zwischen 54 und 62 Euro das Stück kosten. Der Medienkonzern gibt insgesamt bis zu 25,5 Millionen RTL-Aktien im Zuge einer Zweitplatzierung ab. Der größere Streubesitz könnte RTL zu einem MDax-Kandidaten machen.
Bertelsmann will mit dem Verkauf eines RTL-Aktienpakets bis zu 1,58 Mrd. Euro einnehmen. Die Preisspanne für bis zu 25,5 Mio. Aktien von Europas größtem Fernsehkonzern betrage 54 bis 62 Euro, wie die RTL Group in Luxemburg mitteilte. An der Börse wurde die Aktie am Mittwoch mit 57,70 Euro gehandelt.
Bertelsmann will das Geld in neue Geschäftsfelder investieren. Der deutsche Medienkonzern hatte bereits im Januar angekündigt, sich von bis zu 17 Prozent seiner RTL-Anteile zu trennen und damit auch künftig eine Kontrollmehrheit von mehr als 75 Prozent zu behalten.
Die Aktien sollen Investoren vom 18. bis 29. April angeboten und ab dem 30. April im streng regulierten Prime Standard der Frankfurter Börse notiert werden. Mit einem Streubesitz von künftig rund 24 Prozent ist RTL Kandidat für den Nebenwerteindex MDax. Bisher werden die Titel nur im weniger regulierten Frankfurter Freiverkehr, am Firmensitz in Luxemburg sowie in Brüssel gehandelt.
Der Verkauf, den Bertelsmann wie einen Börsengang organisiert, ist eine von zwei großen Transaktionen in der deutschen Fernsehbranche im laufenden Jahr. Die Haupteigner des Rivalen ProSiebenSat.1, die Finanzinvestoren KKR und Permira, wollen ihre Anteile komplett abstoßen. Der Konzern könnte danach aus dem MDax in den Leitindex Dax aufsteigen.
Die Federführung des zweiten RTL-Börsengangs liegt bei der Deutschen Bank und Morgan Stanley. Außerdem sind BofA Merrill Lynch, Citigroup, Credit Suisse, Goldman Sachs, BNP Paribas, Petercam, Societe Generale und Lazard an der Transaktion beteiligt.
Betriebsgewinn legt deutlich zu
Operativ ist die RTL-Gruppe, zu der auch n-tv gehört, trotz schwieriger Märkte gut ins Jahr gestartet. Der Betriebsgewinn (Ebita) stieg Konzernangaben zufolge im ersten Quartal um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentwert. Ergebnistreiber war erneut das Deutschlandgeschäft, das von Kostensenkungen profitierte.
Der Konzernumsatz stagnierte hingegen im ersten Quartal. Während der deutsche TV-Werbemarkt RTL-Schätzungen zufolge leicht zulegte, verlor die Mediengruppe in Deutschland Marktanteile. In den Niederlanden und Frankreich entwickelten sich die Sender des Konzerns dagegen stärker als der Markt. Sorgenkinder sind weiterhin die Töchter in Belgien, Spanien und Ungarn.
Quelle: ntv.de, sla/rts/dpa