Kleine Früchte des Aufschwungs Beschäftigungsmarkt ist stabil
19.05.2010, 09:55 UhrMit der deutschen Wirtschaft geht es wieder voran. Das wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt aus. Im ersten Quartal wird der Beschäftigungsabbau in der Bundesrepublik deutlich abgebremst. Sorge macht in dieser Frage allerdings der Industriesektor.

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Mit der wirtschaftlichen Erholung verlangsamt sich in Deutschland auch der Beschäftigungsabbau. Im ersten Quartal hatten 39,8 Millionen Erwerbstätige ihren Arbeitsort in der Bundesrepublik.
Laut Statistischem Bundesamt waren das 107.000 oder 0,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Im Schlussquartal des vergangenen Jahres hatte es noch einen Rückgang um 158.000 gegeben. Bereinigt um die jahreszeitlich bedingten Schwankungen blieb die Beschäftigung gemessen am Vorquartal sogar stabil.
Grund dafür ist der leichte Aufschwung. Die Wirtschaft war von Januar bis März trotz des strengen Winters das vierte Quartal in Folge gewachsen, wenn auch nur um 0,2 Prozent. Während Dienstleister, Baugewerbe sowie Land- und Forstwirtschaft zusammen 214.000 Menschen mehr beschäftigten, setzte sich der Jobabbau in der Industrie nahezu ungebremst fort. Hier wurden 321.000 Mitarbeiter weniger gezählt als ein Jahr zuvor. Das entspricht einem Minus von 4,1 Prozent.
Nahezu stabile Beschäftigung
Die exportabhängige Industrie hatte im Krisenjahr 2009 wegen der weltweiten Wirtschaftskrise die schärfsten Einbrüche der Nachkriegszeit erlitten. Noch immer sind viele Unternehmen schlecht ausgelastet, obwohl Aufträge, Exporte und Produktion zuletzt deutlich anzogen.
Experten zufolge wird das vor der Krise erreichte Produktionsniveau aber frühestens 2012 wieder erreicht werden. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) erwartet dennoch, dass der Stellenabbau im Produzierenden Gewerbe in der zweiten Jahreshälfte gestoppt wird.
Die Bundesregierung erwartet 2010 eine nahezu stabile Beschäftigtenzahl. Sie geht von durchschnittlich 40,2 Millionen Erwerbstätigen im Inland aus. Das wären 0,1 Prozent weniger als 2009.
Quelle: ntv.de, wne/rts