Wirtschaft

Im Kampf gegen das Internet Best Buy verliert Kunden

"Die Wende schafft man nicht mit der Schließung von 50 Läden.“

"Die Wende schafft man nicht mit der Schließung von 50 Läden.“

(Foto: Reuters/Shannon Stapleton)

Die US-Elektronikkette Best Buy bekommt die neue Online-Konkurrenz immer stärker zu spüren. Experten sehen die Entwicklung mit Sorge. Ein Analyst spricht von einem "schrecklichen Ergebnis". Der Konzern müsse sehr viel mehr tun, um die Abwanderung der Kunden ins Internet aufzuhalten.

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Die wachsende Internetkonkurrenz hinterlässt bei dem weltgrößten Elektronik-Einzelhändler Best Buy immer tiefere Kerben in der Bilanz. Im ersten Geschäftsquartal des laufenden Jahres verdiente das US-Unternehmen zwar noch etwas mehr als erwartet. Insgesamt jedoch kühlten sich Geschäfte weiter ab. Der Umsatz fiel in den drei Monaten bis zum 5. Mai auf vergleichbarer Basis um 5,3 Prozent. Bereits vor einem Jahr waren die Erlöse um drei Prozent gesunken.

Zur Begründung für das trotz allem verbesserte Ergebnis verwies Best Buy auf eine geringere Steuerlast und einen kalendarischen Sondereffekt. Die Umsatzschwäche erklärten Analysten mit der branchenweiten Verlagerung ins Internet: Best Buy leidet demnach darunter, dass immer mehr Kunden die Läden in kostspieligen Innenstadtlagen nur nutzen, um die Produkte in Augenschein zu nehmen, nur um sich dann bei Online-Anbietern wie Amazon oder Discount-Märkten wie Wal-Mart auf Schnäppchenjagd zu gehen. Das Problem dürfte auch deutschen Einzelhändlern sehr vertraut vorkommen.

Irgendwo zwischen Media Markt und Saturn

Auf den ersten Blick zeichnen die Zahlen aus dem ersten Quartal ein gegenläufiges Bild aus Entwicklung und Erwartung: Der Nettogewinn fiel zwar etwas weniger stark als am Markt angenommen. Er verringerte sich faktisch um 37 Prozent auf 161 Mio. Dollar. Auch der Umsatz fiel besser aus als erwartet. Er stieg insgesamt und unbereinigt um 2,1 Prozent auf 11,6 Mrd. Dollar. Das Unternehmen profitierte allerdings nur davon, dass das erste Geschäftsquartal in diesem Jahr um eine Arbeitswoche länger ausfiel. Bereinigt kommt Best Buy auf das oben erwähnte Umsatzminus.

"Für ein Quartal mit einer Extra-Woche ist das ein schreckliches Ergebnis", sagte Analyst Michael Pachter von Wedbush Securities. Die bereits eingeleiteten Einsparungen reichen Branchenkennern zufolge nicht aus. "Die Wende schafft man nicht mit der Schließung von 50 Läden“, sagte Pachter. Der Konzern müsse mindestens die Hälfte seiner Filialen schließen und sich auf lukrativere Produkte konzentrieren.

Quelle: ntv.de, rts

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