Feld für Koch bestellt Bilfinger Berger überzeugt
10.11.2010, 16:44 UhrRoland Koch übernimmt mit Bilfinger Berger einen funktionierendes Unternehmen. Die Mannheimer gehen nach guten Zahlen erneut mit ihrer Prognose hoch. Während das Baugeschäft planmäßig zurückgeführt wird, wächst das Dienstleistungsvolumen.

Der scheidende und der neue Vorstandschef: Herbert Bodner mit Roland Koch.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger Berger hat nach einem Gewinnschub seine Prognose für das Geschäftsjahr 2010 erneut erhöht. Statt des bislang erwarteten Rekord-Gewinns von 250 Millionen Euro rechnet das Unternehmen nun auch dank Verkäufen mit einem Plus von 270 Millionen Euro, wie Vorstandschef Herbert Bodner bei der Vorlage der Zahlen für die ersten neun Monate mitteilte. Das Geschäft sei gut gelaufen, betonte der Manager, der im kommenden Jahr in den Ruhestand geht und das Amt an den ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch abgibt.
Von Januar bis September stieg der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 179 Prozent auf 201 Millionen Euro. Er schließt die zum Verkauf gestellte australische Tochter Valemus ein. Vor einem Jahr hatten allerdings auch millionenschwere Abschreibungen wegen eines Straßenbauprojekts in Doha (Katar) den Konzern belastet.
Die Leistung legte - ohne das Australien-Geschäft - um drei Prozent auf 5,98 Milliarden Euro zu, der Auftragseingang erhöhte sich ebenfalls um drei Prozent auf 5,68 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) aus fortzuführenden Aktivitäten wuchs um 230 Prozent auf 231 Millionen Euro. Alle Geschäftsfelder hätten dazu beigetragen, hieß es.
Grund für die höhere Prognose ist auch der Verkauf von Anteilen an vier Betreiberprojekten im Oktober. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll im Gesamtjahr ohne das Australien-Geschäft mit mindestens 320 (173) Millionen Euro ebenfalls um 20 Millionen höher ausfallen als bisher geplant. Die Leistung aus fortzuführenden Aktivitäten soll sich wie bislang bereits erwartet auf rund 8,0 (Vorjahr: 7,7) Milliarden Euro erhöhen. Zuletzt hatte der Konzern die Prognose im August angehoben.
Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts
Während das Baugeschäft wie geplant zurückgeführt wurde, sei das Dienstleistungsvolumen insbesondere durch den Kauf des Industrie- und Kraftwerksdienstleisters MCE erneut gestiegen. Besonders stark waren die Auftragszuwächse im Industrie-Servicegeschäft, während bei Kraftwerksdienstleistungen deutliche Rückgänge verzeichnet wurden. Für die Zukunft erwartet Bodner zusätzliche Impulse aus der Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke.
Der Vorstandschef betonte, dass der Konzern sein Bauvolumen reduziere und das Dienstleistungsgeschäft ausbaue. Der in diesem Zusammenhang geplante Börsengang der in Valemus gebündelten Australien-Aktivitäten war Anfang Juli wegen eines schwachen Umfeldes geplatzt. Ein neuer Anlauf soll laut Bodner im Frühjahr unternommen werden. Das Geld aus dem Börsengang sollte für den Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts genutzt werden.
Quelle: ntv.de, wne/dpa