Wirtschaft

"Dreamliner"-Lösung muss her Boeing-Gewinn sinkt

Die 787 könnte für Boeings Gewinne noch zu einem Problem werden.

Die 787 könnte für Boeings Gewinne noch zu einem Problem werden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Seit Wochen dreht sich bei Boeing alles um den "Dreamliner". Der einstige Vorzeigeflieger ist mittlerweile zum Pannenvogel verkommen, darf nicht mehr abheben. In den Quartals- und Jahreszahlen bleiben die Probleme mit der 787 außen vor - noch. Boeing beschwichtigt zudem, Analysten reden jedoch Tacheles.

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Der US-Flugzeughersteller Boeing kämpft nicht nur mit seinem Pannenflieger "Dreamliner", sondern auch mit sinkenden Gewinnen. Im 4. Quartal fiel der bereinigte Gewinn je Aktie auf 1,28 nach 1,32 Dollar im Vorjahr, wie der Airbus-Konkurrent mitteilte. Der Umsatz kletterte um 14 Prozent auf 22,3 Mrd. Dollar. Im Gesamtjahr zog der Erlös um 19 Prozent auf 81,7 Mrd. Dollar an. Unter dem Strich blieben Boeing 5,1 Mrd. Dollar, ein leichter Rückgang, der vor allem auf eine Steuererstattung im Jahr 2011 zurückgeht, die den Gewinn damals aufgebläht hatte.

Boeing-Aktien notierten 0leicht im Plus. Titel der Airbus-Mutter EADS grenzten ihre Verluste leicht ein.

"Dreamliner"-Probleme

Boeing teilte zudem mit, der Konzern rechne nicht mit einem "signifikanten finanziellen Effekt" durch die Probleme beim "Dreamliner". Boeings Vorzeigeflieger, mit dem die Amerikaner Luftfahrtgeschichte schreiben wollten, muss nach einem Brand an Bord und einer Notlandung wegen geschmorter Batterie zwangsweise am Boden bleiben - und das möglicherweise noch eine ganze Weile. Denn der Fehler wird irgendwo in der Elektrik vermutet. Analysten schließen - im Gegensatz zum Konzern - milliardenschwere Belastungen nicht mehr aus.

Experten vermuten, dass die eigentlichen Flugausfälle dem US-Hersteller einen dreistelligen Millionenbetrag kosten werden - je nachdem, wann das Flugverbot wieder aufgehoben wird. Die ersten Fluggesellschaften hatten schon Schadenersatz-Forderungen angedeutet.

Analyst Howard Rubel von Jefferies fürchtet allerdings vor allem um die künftigen Umsätze mit dem Flieger, der mit seinem geringen Spritverbrauch als Hoffnungsträger in der Branche galt. Im schlimmsten Fall müsste Boeing erwartete Erlöse von rund fünf Milliarden Dollar in den Wind schreiben, schätzt Rubel. Dass es tatsächlich so schlimm kommt, hält er jedoch für unwahrscheinlich.

Die Brandursache zu finden, könnte Monate dauern - eine Lösung möglicherweise noch weitaus länger. In der Branche halten manche eine Verzögerung von ein bis zwei Jahren für denkbar. Dazu könnte es kommen, falls Boeing ein ganz neues Konzept für die Bordelektrik entwerfen muss - und dafür neue Tests und eine Zulassung durch die Behörden benötigt.

Quelle: ntv.de, dpa/DJ/rts

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