Wirtschaft

Dreamliner kann Hersteller nicht stoppen Boeing bleibt im Steigflug

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(Foto: REUTERS)

Der US-Flugzeughersteller trotzt weiter der Pannenserie seines Problem-Fliegers. Die Nachfrage nach Verkehrsfliegern brummt. Die Auftragsbücher sind prall gefüllt. Nach einem erfolgreichen Quartal hebt das Unternehmen nun die Prognose an. Selbst schwächere Rüstungsgeschäfte trüben die Stimmung nicht.

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Die Pannenserie beim Prestigeflugzeug Dreamliner trübt nicht das Boeing-Geschäft. Für das zweite Quartal meldet der US-Rivale des europäischen Flugzeugbauers Airbus einen höheren Umsatz und einen gestiegenen Gewinn. In der Folge hob das Unternehmen seine Jahresprognose an. Vor allem die große Nachfrage nach Verkehrsmaschinen habe das Ergebnis angetrieben, hieß es. Die Kunden lassen sich offenbar von der monatelangen Zwangspause für den 787 Dreamliner nicht abschrecken und setzen weiter auf Boeing-Flieger. Anleger reagierten erfreut: Die Aktie stieg vorbörslich um zwei Prozent auf ein Rekordhoch.

"Das starke Ergebnis im ersten Halbjahr und die positiven Aussichten ermöglichen es uns, die Ziele für Gewinn und Umsatz anzuheben", sagte Konzernchef Jim McNerney. Aktuell lägen Aufträge im Gesamtvolumen von 410 Milliarden nach 392 Milliarden Dollar zum Quartalsbeginn vor - ein Rekord. Boeing rechnet nun 2013 mit Erlösen von 83 Milliarden bis 86 Milliarden Dollar. Bisher hatte der Flugzeugbauer Umsätze von 82 Milliarden bis 85 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt.

Geschäft mit Verkehrsflugzeugen brummt

Wie es weiter hieß legte das Nettoergebnis im zweiten Quartal binnen Jahresfrist um 13 Prozent auf rund 1,1 Milliarden Dollar zu. Der Umsatz stieg um neun Prozent auf 21,8 Milliarden Dollar. Mit einem Erlöszuwachs um 15 Prozent florierte vor allem das Geschäft mit Verkehrsflugzeugen. Hier lieferte Boeing zwischen April und Ende Juni 169 Maschinen aus und damit 19 mehr als vor einem Jahr. Darunter waren auch sechs mehr Dreamliner als im Vorjahr. Zu der positiven Entwicklung hätten neben der Lösung der Batterieprobleme beim Dreamliner auch der erfolgreiche Start der neuen spritsparenden Version 787-10 beigetragen, sagte McNerney.

Boeing kommt wie Airbus zugute, dass viele Fluggesellschaften, die die Maschinen meist erst Jahre später bekommen, auf ein Ende der Wirtschaftsflaute und der europäischen Schuldenkrise setzen. Nach Schätzungen des Flugverbands IATA soll sowohl der Passagier- und Frachtverkehr vor allem in Asien in den kommenden Jahren zulegen. Hinzu kommt, dass sich viele Investoren bei der Suche nach hoher Rendite auf das einträgliche Verleihen von Flugzeugen stürzen.

Daher kamen die Dreamliner-Probleme für Boeing eigentlich zur Unzeit. Der neue Langstreckenflieger musste zu Jahresanfang wegen Batterieproblemen monatelang am Boden bleiben. Weil sich Lithium-Ionen-Akkus in mehreren Fällen überhitzten und es in zwei Maschinen zu einem Brand gekommen war, hatten die Behörden die Starterlaubnis für die weltweit ausgelieferten 50 Flugzeuge Anfang des Jahres entzogen.

US-Sparzwänge treffen Rüstungssparte

Erst seit Mai kann der Konzern sein Prestigemodell wieder ausliefern. Seither kam es allerdings zu neuen Zwischenfällen, bei denen die vom US-Industriekonzern Honeywell gelieferten Peilsender betroffen waren. Zudem gab es in einer Maschine Probleme mit der Kerosinpumpe.

Etwas weniger gut lief es für Boeing wegen der staatlichen Sparzwängen in den USA allerdings im Rüstungs- und Raumfahrtgeschäft. In der Rüstungssparte stieg der Gewinn zwar um sechs Prozent auf 373 Millionen Dollar. Der Umsatz ging dagegen um vier Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar zurück. In der Raumfahrtsparte wuchs der Überschuss um ein Prozent auf 137 Millionen Dollar, und die Erlöse legten um fünf Prozent auf rund zwei Milliarden Dollar zu.

Die Airbus-Mutter EADS will ihre Zahlen am 31. Juli vorlegen.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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