Wirtschaft

787-10 als Kampfansage an Airbus Boeing verlängert den Dreamliner

Leichtbauflügel wie Vogelschwingen: In Le Bourget startet eine 787 in der Standardversion und den Farben der Air India zum Vorführflug.

Leichtbauflügel wie Vogelschwingen: In Le Bourget startet eine 787 in der Standardversion und den Farben der Air India zum Vorführflug.

(Foto: AP)

Der Konkurrenzkampf zwischen Airbus und Boeing verschärft sich: Im Rampenlicht der Pariser Luftfahrtmesse verkündet der US-Konzern Pläne zum Bau eines extralangen Leichtbaujets mit zusätzlichen Sitzplätzen. Die Maschine könnte dem neuen Airbus-Star A350 XWB gefährlich werden. Die Kunden stehen bereits Schlange.

Der Flugzeugbauer Boeing erweitert seine "Dreamliner"-Familie: Als Ergänzung zur bisher angeboteten Standardversion der 787 soll der extra-lange Leichtbaujet unter der Typbezeichnung "787-10" erstmals im Jahr 2018 auf den Markt kommen.

Der US-Konzern ist der wichtigste Konkurrent des europäischen Flugzeugherstellers Airbus. Für die Bekanntgabe des neuen Vorhabens wählte Boeing ein prestigeträchtiges Umfeld: Offiziell enthüllt wurden die Pläne im Rahmen der weltgrößten Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris.

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Airbus-Rivale Boeing liegen nach eigenen Angaben bereits Bestellungen für 102 Exemplare des neuen Jets vor, der in einer Drei-Klassen-Ausstattung Platz für 323 Passagiere bieten soll. Vorüberlegungen zu einer extralangen Version waren innerhalb der Branche bereits bekannt. Bislang hatte es Boeing allerdings stets vermieden, sich endgültig auf den Bau der 787-10 festzulegen.

Bei den Erstbestellungen stützt sich Boeing auf fünf Kunden: Singapore Airlines und der Flugzeugfinanzierer ALC wollen jeweils 30 Maschinen abnehmen. Die Leasingtochter von General Electric orderte 10 Maschinen. Die US-amerikanische Fluggesellschaft United Airlines will 20 Jets in ihre Flotte integrieren. Die IAG-Tochter British Airways - eine der größten Airlines Europas - hat schließlich 12 Flugzeuge des Typs eingeplant.

Acht, neun und: 787-10

Bisher ist erst die Standardversion des "Dreamliners", die 787-8 mit Platz für rund 240 Passagiere in der Luft. Der Ruf dieser Maschinen litt zuletzt unter anderem unter der mehrmonatigen Zwangspause, die Luftfahrtaufsichtsbehörden weltweit angeordnet hatten, nachdem es an Bord mehrerer Dreamliner zu Rauchentwicklung und Schmorbränden in den Stromspeichern gekommen war.

Abgesehen vom Standard-Dreamliner will Boeing bald auch die längere Version 787-9 auf den Markt bringen. Dieser Typ soll noch in diesem Sommer erstmals abheben. Das Konzept einer Regionaljet-Variante der 787 für die Kurzstrecke wanderte bei Boeing aufgrund mangelnder Nachfrage in die Schublade.

Die extralange Version ist dagegen eine Art Kampfansage: Mit der Entscheidung für die 787-10 reagiert Boeing Branchenexperten zufolge auf den neuen Airbus-Langstreckenflieger A350, dessen Standardversion eine ähnliche Größe hat.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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