Wirtschaft

ZEW: Pessimisten auf dem Rückzug Börsenprofis wittern Morgenluft

Glaubt man den Prognosen, ist ein Ende der Eiszeit absehbar

Glaubt man den Prognosen, ist ein Ende der Eiszeit absehbar

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Fortschritte bei der Griechenland-Rettung heben die Stimmung der deutschen Finanzmarktexperten deutlich. Die Sorgen vor einer Rezession nehmen ab. Die ZEW-Konjunkturerwartungen steigen so kräftig, dass sie den Indikator erstmals seit Mai 2011 wieder in den positiven Bereich heben.

Die Börsenexperten blicken so optimistisch auf die deutsche Wirtschaft wie seit dem Frühjahr 2011 nicht mehr. Die vom Mannheimer ZEW-Institut ermittelten Konjunkturerwartungen der Finanzprofis stiegen im Februar auf plus 5,4 von minus 21,6 Zählern.

Dies ist der höchste Wert seit April 2011. "Aus der Sicht der Finanzmarktexperten stehen die Chancen gut, dass sich die deutsche Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte in einem leichten Aufwind befinden wird", sagte ZEW-Chef Wolfgang Franz zur Umfrage seines Instituts.

Stützpfeiler werde die Binnennachfrage bleiben, weil die Konsumenten aufgrund der nach wie vor günstigen Arbeitsmarktlage keine Sorgen um ihre Arbeitsplätze haben müssten.  Wichtig bleibe indessen die Lösung der Krise im Euroraum, sagte Franz weiter.

Fachleute hatten lediglich einen Anstieg auf minus 12 Punkte erwartet. Die Lage beurteilten die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) befragten Analysten und Investoren günstiger als zuletzt: Das entsprechende Barometer stieg auf 40,3 Punkte von 28,4 Zählern.

Die deutsche Wirtschaft ist im Zuge der Euro-Krise und weltweiten Konjunkturabkühlung zwar in eine Schwächephase geraten. Doch erwartet das Bundesfinanzministerium, dass der relativ robuste private Konsum eine längere Flaute verhindern wird.   

Die Bundesregierung rechnet in diesem Jahr mit einem Wachstum von 0,7 Prozent, 2011 waren es noch drei Prozent. Nach ersten Schätzungen des Statistikamtes ist die Wirtschaft im vierten Quartal 2011 um 0,25 Prozent geschrumpft. Die Hinweise für eine Erholung haben sich aber zuletzt gehäuft: Das GfK-Konsumklima ist so gut wie seit knapp einem Jahr nicht mehr, das Ifo-Geschäftsklima hellte sich drei Mal in Folge auf.          

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone stiegen im Februar um 24,4 Punkte auf minus 8,1 Zähler, der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum legte um 2,7 Zähler auf minus 49,1 Punkte zu.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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