Investmentbanker müssen gehen BofA will 2000 Jobs streichen
01.05.2012, 14:55 Uhr
Laut einem Medienbericht will die Bank of America weitere 2000 Jobs kappen, vor allem im Investmentbanking.
(Foto: picture alliance / dpa)
Laut einem Medienbericht will die Bank of America weitere 2000 Jobs streichen. Die einst größte US-Bank leidet weiter unter Fehlentscheidungen aus der Finanzkrise – diesmal könnten auch ihre Investmentbanker die Folgen zu spüren bekommen.
Bei der Bank of America droht einem Medienbericht zufolge weiterer Stellenabbau. Konzernchef Brian Moynihan plant nach Informationen des "Wall Street Journal", rund 2000 weitere Stellen zu streichen. Die Jobs gehen demnach im Investmentbanking und der Vermögensverwaltung außerhalb der USA verloren - genau den Bereichen, die die Bank 2009 mit dem Kauf von Merrill Lynch gestärkt hatte und der seit der Finanzkrise zu den Gewinntreibern gehörte. Die Zeitung berief sich bei ihren Angaben auf eingeweihte Personen; die Bank selbst äußerte sich nicht.
Die Bank of America ist einer der Verlierer der Finanzkrise. Sie hatte sich mit der Übernahme der Investmentbank Merrill Lynch und des einst größten US-Immobilienfinanzierers Countrywide übernommen. Anschließend musste der Finanzkoloss vom Staat gerettet werden. Bis heute hinkt die Bank of America der Konkurrenz hinterher. Um profitabler zu werden, sollen bereits 30 000 Leute im Privatkundengeschäft gehen. Zudem will sich die Bank offenbar von ihrer Vermögensverwaltung im Ausland trennen. Dadurch erhoffe sich das Geldhaus einen Erlös von bis zu drei Mrd. US-Dollar, heißt es. Die Bank will zu den Informationen keine Stellung nehmen.
Wenn sich die Informationen des "Wall Street Journal" bestätigen, träfe es nun auch die Spitzenverdiener der Bank mit Jahreseinkommen von mehreren hunderttausend US-Dollar. Gerade das früher so einträgliche Investmentbanking hatte zuletzt stark geschwankt. Im ersten Quartal verdiente die Bank of America unterm Strich vergleichsweise magere 328 Mio. US-Dollar (250 Mio Euro), während die Rivalen JPMorgan Chase oder Citigroup auf 5,4 Mrd. beziehungsweise 2,9 Mrd. US-Dollar kamen.
Ende März hatte die Bank of America weltweit knapp 280.000 Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr leitete die Bank ein Sparprogramm ein, dem in den kommenden Jahren bis zu 30.000 Arbeitsplätze zum Opfer fallen könnten. 10 000 Stellen sind bereits weggefallen. Die Zahl der Filialen fiel von 5805 auf 5651, die Bank of America ist damit nur noch die zweitgrößte US-Bank hinter JP Morgan. Auch bei den Konkurrenten sind bereits Tausende Stellen weggefallen.
Quelle: ntv.de, rts/dpa