Wirtschaft

"Sie sind die Dinger losgeworden" Spanien sorgt für Ernüchterung

Aufatmen an der Börse: Ein Raunen geht durch den großen Handelssaal in Madrid.

Aufatmen an der Börse: Ein Raunen geht durch den großen Handelssaal in Madrid.

(Foto: REUTERS)

Eine mit Spannung erwartete Auktion spanischer Staatsanleihen löst unter Analysten gemischte Gefühle aus: Positiv aufgenommen wird die lebhafte Nachfrage. Unklar ist, wer hinter den Käufen steckt. Analysten vermuten die Geldgeber im eigenen Land. Die Zinslast steigt weiter an.

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Euro / US-Dollar 1,16

Spanien kämpft bei der Geldaufnahme weiter mit kräftig steigenden Zinsen: Bei einer aktuellen Anleiheauktion musste das Euro-Schwergewicht tief in die Tasche greifen, um die Ansprüche von Investoren zu erfüllen. Doch zumindest die Nachfrage nach den Papieren war groß, wie aus den Daten der spanischen Schuldenagentur hervorgeht.

Insgesamt sammelte Madrid 2,22 Mrd. Euro ein und damit etwas mehr als die angesetzte Summe von zwei Milliarden Euro. Beobachter schränkten die Aussagekraft allerdings ein: Es habe sich um ein niedriges Volumen gehandelt, hieß es, das den aktuellen Marktverwerfungen geschuldet sein dürfte, unter denen Spanien leide.

Versteigert wurden Papiere mit zwei, drei und fünfjähriger Laufzeit. Bei den zweijährigen Anleihen stieg die durchschnittliche Rendite im Vergleich zur letzten Auktion von 2,069 auf 4,706 Prozent, bei den dreijährigen von 4,876 auf 5,457 Prozent und bei den fünfjährigen von 4,96 auf 6,07 Prozent.

Am Rentenmarkt schlug sich die Emission spanischer Anleihen positiv nieder: Nach der Auktion gaben die Renditen der zehnjährigen spanischen Anleihen von zuvor 6,70 Prozent auf 6,67 Prozent leicht nach. Der Bund-Future notierte mit 140,70 Punkten 21 Ticks höher - vor der Auktion hatte er sogar 33 Ticks im Plus gelegen.

"Die Nervosität vor der Auktion war schon spürbar", sagte Helaba-Analystin Viola Julien. "Die Renditen sind natürlich enorm hoch, aber die Nachfrage war ganz erfreulich." Das stütze den Markt. Im Lauf der Woche hatte Spanien neben kurzlaufende Anleihen auch . 

"Sie sind die Dinger losgeworden, das ist so ziemlich das positivste, was man dazu sagen kann", erklärte Elisabeth Afseth, Zinsanalystin bei Investec in London. Und zudem habe Spanien noch etwas mehr als geplant aufgenommen. Börsianer mutmaßten, dass vor allem inländische Banken die spanischen Anleihen gekauft haben.
 

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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