Schuldenkrise hemmt den Handel Brasilien spürt den Abschwung
03.01.2012, 06:40 UhrDie weltweiten konjunkturellen Probleme gehen auch an Brasilien nicht spurlos vorbei. Im Dezember geht der Handelsüberschuss kräftig zurück.
Das aufstrebende Brasilien hat zum Jahresende die Abkühlung der Weltkonjunktur zu spüren bekommen. Der Handelsüberschuss der größten lateinamerikanischen Volkswirtschaft sank im Dezember binnen Jahresfrist um fast 29 Prozent auf 3,8 Mrd. Dollar. Zwar erreichte der Wert der Importe und Exporte einen neuen Rekord für diesen Monat. Doch übertraf das Wachstum der Einfuhren mit 23 Prozent deutlich die Zunahme bei den Ausfuhren von knapp elf Prozent. Experten zufolge drücken die Auswirkungen der Schuldenkrise in Europa sowohl die Nachfrage als auch die Preise wichtiger brasilianischer Exportgüter wie Eisenerz und Soja.
Im Gesamtjahr schnellte der Handelsüberschuss um 48 Prozent auf 29,8 Mrd. Dollar in die Höhe. Es war damit der höchste Wert seit 2007, als das rohstoffreiche Schwellenland vor Ausbruch der Finanzkrise einen Handelsüberschuss von 40 Mrd. Dollar verbuchte. Analysten rechnen aber künftig wieder mit magereren Zeiten. "2012 werden wir einen Abwärtstrend in der Handelsbilanz sehen", sagte Chefvolkswirt Newton Rosa von SulAmerica Investimentos. "Der Überschuss wird kleiner sein, weil die Bedingungen für den Handel nicht mehr so positiv sind wie 2011."
Quelle: ntv.de, jga/rts