Wirtschaft

Pannenserie reißt nicht ab Bremsprobleme beim Dreamliner

Erst vor einem Tag fängt eine JAL Feuer.

Erst vor einem Tag fängt eine JAL Feuer.

(Foto: REUTERS)

Und weiter geht es Schlag auf Schlag: Kurz nach zwei Pannen auf dem Bostoner Flughafen der nächste Zwischenfall bei einem Flugzeug des Typs Dreamliner. Diesmal trifft es die japanische Airline ANA. Bremsprobleme verhindern einen Inflandsflug.

Die Pannenserie von Boeings Langstreckenjet 787 Dreamliner will nicht abreißen: Wegen Problemen mit den Bremsen einer Maschine strich die japanische Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) einen Inlandsflug nach Tokio.

Als Grund nannte eine ANA-Sprecherin eine Störung des Computers, der das Bremssystem steuert. Nun solle der Bremscomputer ausgetauscht werden. Erst am Montag war bei einem Dreamliner von Japan Airlines ein Feuer ausgebrochen. Am Dienstag verlor ein weiteres Flugzeug der Gesellschaft am Boden Treibstoff. Beide Vorfälle spielten sich auf dem Flughafen von Boston in den USA ab. Die Pannenserie dürfte einen Rückschlag für den Airbus-Rivalen bedeuten. dessen Konsequenzen möglicherweise noch nicht abzusehen sind.

Treibstoffleck

Am Dienstag war ein Dreamliner mit 178 Passagieren an Bord gerade auf das Rollfeld des Flughafens von Boston gefahren, als der Spritverlust bemerkt wurde. Etwa 150 Liter strömten aus einem der Tragflächen aus, in denen Tanks und Leitungen untergebracht sind. Der Jet kehrte an den Flugsteig zurück, wie der Flughafenbetreiber mitteilte.  Alle Passagiere hätten die Maschine nach dem abgebrochenen Start unbeschadet verlassen. Stunden später konnte der Flug starten. Mechaniker nahmen die Maschine unter die Lupe. Unklar blieb zunächst der Grund des Spritverlusts.

Ein Ermittler der NTSA sucht die Ursache des Treibstofflecks bei der Boeing 787.

Ein Ermittler der NTSA sucht die Ursache des Treibstofflecks bei der Boeing 787.

(Foto: REUTERS)

Heikel bei diesem technischen Vorfall: Die US-Luftfahrtbehörde FAA hatte bereits im Dezember vor möglicherweise undichten Treibstoffleitungen beim Dreamliner gewarnt und angeordnet, dass die bislang ausgelieferten Maschinen auf falsch montierte Kupplungsstücke hin überprüft werden.

Ursachenforschung läuft

Auch das Feuer zuvor hatte sich auf dem Flughafen von Boston abgespielt, und zwar bei einer Maschine, die aus Tokio ankam. Die Passagiere waren bereits ausgestiegen, als eine Reinigungsmannschaft Rauch in der Kabine bemerkte. Die Flughafen-Feuerwehr rückte an. Als Brandherd wird die Batterie einer Hilfsturbine im Bauch des Fliegers vermutet. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB hat mittlerweile drei Ermittler entsandt.

Boeing
Boeing 229,61

Die Strecke Boston - Tokio gehört zu den wenigen Routen, auf denen der Dreamliner verkehrt. Bis Ende vergangenen Jahres hatte Boeing erst 49 Stück ausgeliefert, rund 800 weitere Maschinen sind bestellt. Zu der jüngsten Pannenserie hält sich das Unternehmen bedeckt. Zusammen mit Luftaufsichtsbehörden und Fluggesellschaften wird nach den Ursachen geforscht.

Bei der Kontrolle der Dreamliner von United Airlines ist nach Informationen des "Wall Street Journal" bei einer Maschine eine falsche Verkabelung entdeckt worden genau an der Stelle, wo bei der Japan-Airlines-Maschine wohl das Feuer ausgebrochen war. Die Zeitung berief sich dabei am Vortag auf eine Person, die mit der Überprüfung vertraut ist.

Schon in der Entwicklung hatte der Dreamliner massive Probleme bereitet. In dem Modell werden großflächig leichte Verbundwerkstoffe verbaut, wohingegen Flugzeuge üblicherweise aus Aluminium bestehen. Auch im laufenden Betrieb häuften sich die Pannen. Die neuerliche Negativmeldung schickte die Boeing-Aktie um 3 Prozent in den Keller, nachdem sie zum Wochenanfang bereits 2 Prozent an Wert eingebüßt hatte.

Quelle: ntv.de, ddi/dpa

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