Ärger über Spionage Brüderle kritisiert China
06.10.2010, 08:45 UhrWirtschaftsspionage ist ein Problem für deutsche Unternehmen. Minister Brüderle will die Chinesen nun davon überzeugen, künftig auf dieses Mittel des Technologietransfers zu verzichten.
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle wirft China gezielte Spionage gegen deutsche Firmen vor. "Angriffe auf die Computersysteme deutscher Unternehmen müssen unterbleiben. Da muss man einen Riegel vorschieben", sagte er dem "Hamburger Abendblatt". Es handele sich um ein "ernsthaftes Problem, das ich ansprechen werde".
Brüderle reist kommende Woche nach China. "Wir sind an einer fairen Zusammenarbeit interessiert. Deutschland stellt technologisches Wissen bereit und bildet Arbeitskräfte aus", betonte der FDP-Politiker. Im Gegenzug müsse China auf Wirtschaftsspionage und Produktpiraterie verzichten.
Wirtschaftsspionage ist nach Angaben des Verfassungsschutzes ein zunehmendes Problem für deutsche Unternehmen. Diese werde insbesondere in China und Russland staatlich unterstützt, hieß es im Verfassungsschutzbericht von Juni. Brüderle bricht am Montag nach Asien auf. Auf der Reise wird er neben China auch Japan besuchen.
Brüderle begrüßte zugleich chinesische Investitionen in Deutschland. "Unsere Unternehmen investieren Milliarden in China. Das sollte doch keine Einbahnstraße sein." Bislang würden deutsche Firmen aber weit mehr in China investieren als umgekehrt.
Quelle: ntv.de, rts/dpa