Wirtschaft

Wertvolle Reste der Lehman-Pleite Bundesbank versilbert "Excalibur"

Das Firmenschild war im Auktionshaus deutlich günstiger.

Das Firmenschild war im Auktionshaus deutlich günstiger.

(Foto: REUTERS)

Ein wagemutiger Investor aus den USA kauft der Bundesbank milliardenschwere Altlasten aus den Trümmern der legendären US-Großbank Lehman Brothers ab. Bundesbank-Vorstand Nagel sieht darin vor allem ein "mahnendes Beispiel für die Exzesse einzelner Marktteilnehmer".

Das mythische Schwert Excalibur: Wer den ganzen Tag mit Hypotheken für Gewerbeimmobilien zu tun, kann schon mal auf merkwürdige Ideen kommen.

Das mythische Schwert Excalibur: Wer den ganzen Tag mit Hypotheken für Gewerbeimmobilien zu tun, kann schon mal auf merkwürdige Ideen kommen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Deutsche Bundesbank ist bei der Verwertung der Altlasten aus der Pleite der US-Bank Lehman Brothers einen weiteren Schritt vorangekommen. Das größte Paket aus hochkomplexen besicherten Anleihen (ABS) namens "Excalibur" hat die Bundesbank nun an den Investor verkauft.

Der eigentümliche Titel des Wertpapier-Bündels bezieht sich auf das legendäre Schwert aus dem Umfeld der Artus-Saga. Auf besondere mythische Fähigkeiten darf der Käufer nicht hoffen.

Ein Teil des Pakets sei bereits im Januar veräußert worden, teilte die Bundesbank mit. Der Rest werde nun bis Ende April abgewickelt. Das Gesamtvolumen des Excalibur-Verkaufs habe einen Nennwert von 1,4 Mrd. Euro. Über weitere Details wurde Stillschweigen vereinbart. Damit bleibt auch der Verkaufserlös im Dunklen.

Das aus Hypotheken für Gewerbeimmobilien zusammengesetzte Papier war 2008 von Lehman als Sicherheit für Notenbankkredite bei der Europäischen Zentralbank hinterlegt worden und hatte damals einen Nominalwert von 2,16 Mrd. Euro.

In der Folge haben Tilgungen und Verwertungsleistungen diesen Nennwert reduziert. Im Januar hatte die Bundesbank den Nominalwert auf etwa 1,3 Mrd. Euro beziffert.

Als die US-Bank 2008 in die Pleite schlitterte, hatte sie für 8,5 Mrd. Euro Notenbankkredite des Eurosystems im Portfolio und dafür Sicherheiten hinterlegt. Die Rückstellungen im Eurosystem seien durch die allmähliche Verwertung von anfangs 5,73 Mrd. Euro bis Ende 2011 auf rund 950 Mio. Euro geschmolzen.

Mit dem Verkauf von Excalibur sieht sich die Bundesbank auf gutem Weg, die Lehman-Sicherheiten noch in diesem Jahr komplett abbauen zu können. "Die Altlasten der für das Eurosystem sind nun bald abgearbeitet", sagte Bundesbank-Vorstand Joachim Nagel.

"Die Lehman-Pleite und ihre Konsequenzen für das weltweite Finanzsystem sollten ein mahnendes Beispiel für die bleiben."

Quelle: ntv.de, dpa

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