Wirtschaft

Reformpaket beflügelt China-Börsen feiern Partei-Vorhaben

Es geht weiter aufwärts.

Es geht weiter aufwärts.

(Foto: REUTERS)

Die in Aussicht gestellten Reformen in China gewinnen für die Märkte zunehmend an Konturen. Vor allem die Lockerung der Investitionsbeschränkungen sowie der Familienpolitik sorgen für viel Phantasie. In Japan bremst indes ein wieder stärker Yen.

Kräftig aufwärts geht es zum Wochenstart an den Börsen in China. Nach zunächst nur vagen Formulierungen gewinnen die Reformvorhaben, die die Kommunistische Partei auf ihrem jüngsten Treffen beschlossen hatte, zunehmend an Schärfe sorgen für Zuversicht an den Finanzmärkten.

Shanghai Composite
Shanghai Composite 3.812,51

In Hongkong schnellt der HSI um 2,4 Prozent nach oben, in Schanghai legt das Börsenbarometer um 1,9 Prozent zu, nachdem bereits am Freitag Spekulationen auf die Bekanntgabe von Reformdetails den Index stark angetrieben hatten. Noch besser schneiden in Hongkong notierte Aktien chinesischer Unternehmen ab. Deren Index schießt um über vier Prozent nach oben.

Anleger suchen Windelhersteller

Unter anderem war zu Beginn des Wochenendes bekannt geworden, dass China seine Ein-Kind-Politik lockern und generell den Märkten eine größere Rolle zugestehen will. Gelockert werden sollen beispielsweise Beschränkungen bei Aktieninvestitionen im Ausland sowie Fusionen und Übernahmen. Ein weiterer Plan sieht vor, dass künftig nicht mehr der Staat entscheiden soll, welche Unternehmen an die Börse gehen dürfen, sondern die Unternehmen selbst.

An den Aktienmärkten sorgt dies für Fantasie bei einer Reihe von Einzeltiteln verschiedener Branchen. Gesucht sind beispielsweise Aktien von Unternehmen, die von einem stärken Bevölkerungswachstum profitieren könnten. Die Aktie des Windelherstellers Hengan International Group legt in Hongkong um 5,8 Prozent zu, für Biostime International Holdings geht es um gut 3 Prozent nach oben. Im Finanzsektor steigen die Aktien der staatlich kontrollierten Industrial and Commercial Bank of China um 2,6 und im Industriesektor China Petroleum & Chemical Corporation um über 5 Prozent.

Nikkei
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An den anderen Plätzen der Region überwiegen ebenfalls die Pluszeichen, allerdings fallen sie hier deutlich kleiner aus. Für gute Stimmung sorgen neben den Nachrichten aus China positive Vorgaben der US-Börsen. In Tokio gibt der Nikkei-Index allerdings um 0,1 Prozent nach auf 15.150 Punkte. Im Handel hatte er zuvor bereits ein neues Sechs-Monats-Hoch erreicht. Allerdings bremste der Yen die Aufwärtsbewegung. Mit 100,07 Yen je Dollar zeigt sich die japanische Devise von ihren jüngsten Tiefs nämlich wieder etwas erholt.

Playstation treibt Sony

Sony
Sony 23,29

Am Tokioter Aktienmarkt steht die Sony-Aktie im Fokus. Sie gewinnt rund ein Prozent. Gestützt wird der Kurs von Meldungen, dass die neu vorgestellte Spielekonsole Playstation 4 viele Käufer findet. Allein in den ersten 24 Stunde nach der Einführung in den USA und Kanada wurden davon angeblich über eine Million Modelle verkauft. Sony will bis zum Ende des Jahres drei Millionen der neuen Geräte absetzen. Bereits an den Tagen zuvor hatte der Kurs in Erwartung einer guten Nachfrage nach der PlayStation 4 deutlich zugelegt. Auf Wochensicht steht ein Plus von über 13 Prozent zu Buche.

Keine kursbelastende Rolle scheinen indes Berichte zu spielen, wonach sich viele Käufer über fehlerhafte Geräte beschwert und schlechte Benotungen abgegeben haben sollen.

Leicht nach unten ging es etwas überraschend an der Börse in Sydney mit den Kursen. Hier trieben die Nachrichten über die Reformen im wichtigsten Handelspartnerland China lediglich den Austral-Dollar nach oben. Am Aktienmarkt bremsten moderate Verluste der schwer gewichteten Banken den Index S&P/ASX 200, der 0,3 Prozent leichter schloss.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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