Inflationsgespenst schwebt China sucht die Flinte
16.04.2011, 10:37 UhrStark steigende Verbraucherpreise machen China zu schaffen. Die Inflation liegt deutlich höher als von der Pekinger Regierung "geplant". Nun sollen weitere Maßnahmen ergriffen werden, denn die Machthaber befürchten wegen der steigenden Preise soziale Unruhen.
China will verstärkt gegen die steigende Inflation im Land vorgehen. Der Chef der chinesischen Zentralbank, Zhou Xiaochuan, sagte, der Preisanstieg solle mittels mehrerer Maßnahmen gebremst werden. Die Zinsen sollten aber nicht zu stark heraufgesetzt werden, um kein spekulatives Kapital anzuziehen.
Die chinesischen Behörden hatten zuvor mitgeteilt, dass die Verbraucherpreise im März so stark gestiegen waren wie seit Juli 2008 nicht mehr. Die Inflation betrug demnach 5,4 Prozent. Die Regierung in Peking hat für dieses Jahr vier Prozent anvisiert. Experten hatten daraufhin erwartet, dass die Regierung Zinsen erhöhen oder stärkere Restriktionen für den Verleih von Geld erlassen würde.
Aus Sorge vor sozialen Unruhen wegen steigender Preise hat die chinesische Führung seit Oktober bereits vier Mal die Leitzinsen erhöht und die Banken aufgefordert, weniger Geld zu verleihen und stattdessen mehr Reserven anzulegen.
Drehen am Yuan
Am Rande eines internationalen Wirtschafts- und Finanzforums auf der südchinesischen Insel Hainan sagte Zentralbankchef Zhou weiter, der Wechselkurs der chinesischen Währung Yuan solle weiter flexibilisiert werden. Dadurch könnten laut Analysten die Inflation gebremst und der Konsum im Inland gestärkt werden, wenn der Yuan an Wert gewinnen und importierte Güter damit billiger würden.
Westliche Staaten haben China wiederholt vorgeworfen, den Wert des Yuan künstlich niedrig zu halten, um die eigenen Exporte zu fördern.
Quelle: ntv.de, AFP