Erneut Notlandung in New York China vertraut Rolls-Royce
22.11.2010, 11:01 UhrDer spektakuläre Triebwerksschaden bei einer A380 der Fluggesellschaft Qantas bleibt für den Hersteller Roll-Royce zumindest im China-Geschäft weitgehend folgenlos. Zufrieden verbuchen die Briten einen Großauftrag.

Komplizierte Technik: Aus der Sicht der Triebwerkbauer erscheint der übrige Flugzeugbau fast schon banal.
(Foto: dpa)
Der britische Motorenhersteller Rolls-Royce expandiert weiter in China. Rolls-Royce habe von Air China einen Auftrag zur Lieferung von Triebwerken im Volumen von 1,8 Mrd. Dollar erhalten, teilte das Unternehmen mit. Zehn Flugzeuge vom Typ Airbus A350 XWB werden demnach mit Trent-XWB-Triebwerken ausgestattet, zehn A330 zudem mit Trent-700-Triebwerken.
Der britische Konzern ist in China bereits gut etabliert. Rolls-Royce verfügt in der Region über einen Marktanteil von 56 Prozent bei großen Motoren für die zivile Luftfahrtbranche. Es ist bereits der zweite große Auftrag in diesem Monat aus China.
Rolls-Royce war zuletzt wegen seiner Triebwerke vom Typ Trent-900 für den Airbus-Superjumbo A380 in die Schlagzeilen geraten. Bei einer Qantas-Maschine war nach dem Start in Singapur ein Rolls-Royce-Triebwerk explodiert. Der vollbesetzte Flieger musste notlanden. Nachdem Techniker auf mangelhafte Ölleitungen in den Motoren gestoßen waren, mussten weltweit rund 40 der A380-Triebwerke von Rolls Royce ausgetauscht werden.
Boeing 767 muss umkehren
Unklar blieb zunächst, ob auch die Notlandung eines US-Passagierflugzeugs vom Typ Boeing 767-300 mit der Pannenserie bei Rolls-Royce in Zusammenhang steht. Bei einer Maschine der Fluglinie Delta Airlines waren am Wochenende kurz nach dem Start in New York Probleme mit einem der beiden Triebwerke aufgetreten. Die Piloten hatten umgehend eine Notlandung eingeleitet. Das Flugzeug war auf dem Weg nach Moskau.
Augenzeugen zufolge seien aus einem Triebwerk "Flammen gezüngelt", berichtete ein USA-Korrespondent der russischen Agentur Itar-Tass. Der Zwischenfall ereignete sich demach, als die Maschine in 500 Metern Höhe war. Mehr als 100 Feuerwehrleute waren auf dem Flughafen in Alarmbereitschaft versetzt worden, berichtete die "New York Times". Experten vermuteten ein Problem mit der Elektrik des Motors. Nach Angaben der US-Luftfahrtbehörde FAA hatte sich das linke Triebwerk automatisch abgeschaltet. Der Pilot ließ demnach vor der Notlandung - wie in solchen Situationen üblich - Treibstoff ab.
Die Boeing 767 sei auf dem Flughafen JFK sicher gelandet, sagte eine Sprecherin der US-Luftfahrtbehörde FAA. Sie widersprach US-Medienberichten, wonach eine Tragfläche des Flugzeugs in Flammen aufgegangen sei. Keiner der 193 Passagiere und elf Besatzungsmitglieder sei verletzt worden. Die Passagiere stiegen in eine andere Maschine um, die am späten Montagnachmittag (Ortszeit) auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo landen sollte.
Quelle: ntv.de, AFP/rts/dpa