Wirtschaft

Preiskontrollen und Zinserhöhung China zieht die Reißleine

China will sein durcheinander gekommenes Preisgefüge in den Griff bekommen. Laut Ministerpräsident Wen Jiabao will die Regierung unter anderem Spekulationsgeschäfte mit Mais und Baumwolle bestrafen. Experten erwarten zudem in Bälde eine Zinserhöhung.

Wen Jiabao hat viele Sorgen.

Wen Jiabao hat viele Sorgen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die chinesische Regierung bereitet zur Eindämmung der Inflation Preiskontrollen vor. "Der Staatsrat entwirft Maßnahmen, um übertrieben schnelle Preissteigerungen zu drosseln", sagte Ministerpräsident Wen Jiabao während eines Besuchs im Süden des Landes.

Damit bestätigte er staatliche Medienberichte, nach denen die Volksrepublik mit direkten Eingriffen stärker gegen die zuletzt beschleunigte Inflation vorgehen will. "Angebot, Nachfrage und Preise sind im direkten Interesse der Öffentlichkeit und wir müssen diese Zusammenhänge sehr aufmerksam beobachten", fügte Wen hinzu.

Der Regierungschef nannte keine Details. Den Medienberichten zufolge will die Staatsführung neben Preiskontrollen auch Spekulationsgeschäfte mit Mais und Baumwolle bestrafen. Die Preise für Nahrungsmittel haben sich in den vergangenen zwölf Monaten um 10,1 Prozent verteuert, alle anderen Waren und Dienstleistungen dagegen im Schnitt nur um 1,6 Prozent. Das trifft vor allem Hunderte Millionen arme Chinesen, die einen Großteil ihres Geldes für Essen ausgeben.

Zinsanhebung erwartet

Chinesische Experten tippen auf Zinserhöhungen am kommenden Freitag. Die Zentralbank in Peking neige dazu, über einen solchen Schritt rund um den 20. eines Monats zu entscheiden, hieß es am Mittwoch im "China Securities Journal" unter Berufung auf Analysten. "Die Zentralbank hat häufig an einem Freitag oder rund um den 20. eines Monats Zinserhöhungen bekanntgegeben, damit ist dieser Freitag eine logische Gelegenheit", schrieb das Blatt.

Im Oktober fiel die Entscheidung der Zentralbank auf den 19., das war ein Dienstag. Die fünf Zinsentscheidungen davor wurden am 22., 26., 29., 8. und 15. des jeweiligen Monats bekanntgegeben. Davon war kein Tag ein Freitag.

China will mit diesem Schritt das starke Wachstum abfangen und die auf 4,4 Prozent hochgeschnellte Inflation dämpfen.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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