Endstation einer Ausnahmekarriere Chinesischer Milliardär im Knast
30.05.2010, 13:48 UhrChinas einstiges Unternehmens-Wunderkind Huang Guangyu muss für 14 Jahre ins Gefängnis. Die Liste der Vorwürfe gegen den einst reichsten Mann des Landes, der aus einfachsten Verhältnissen stammt, ist lang: Korruption, Insiderhandel, illegale Geschäfte. Huang gilt als Gründer des chinesischen Media-Marktes.
Der einst reichste Mann Chinas muss für 14 Jahre ins Gefängnis. Ein Gericht in Peking verurteilte Huang Guangyu, Gründer der Elektrogerätekette Gome, wegen Korruption, Insiderhandel und illegaler Geschäfte zudem zu einer Geldstrafe von 600 Mio. Yuan (71 Mio. Euro). Zusätzlich konfiszierten die Behörden Vermögen Huangs im Wert von 200 Mio. Yuan.
Das Vermögen Huangs war im Oktober 2008 vom Magazin "Hurun Report" auf 6,3 Mrd. US-Dollar (heute 5,1 Mrd. Euro) geschätzt worden. Damit war er damals der reichste Mann Chinas. Nur einen Monat später nahmen ihn die Behörden fest und inhaftierten ihn über ein Jahr lang ohne Anklage. Seit April lief vor dem Pekinger Gericht das Verfahren gegen ihn.
Vom Tellerwäscher zum Millionär
Der Geschäftsmann, dessen Alter auf etwa 40 Jahre geschätzt wird, soll unter anderem fünf Regierungsbeamte mit insgesamt 4,56 Mio. Yuan bestochen haben. Im Visier war neben seiner Kette Gome zudem auch eine Vermögensverwaltungsgesellschaft Huangs. Bestochen haben soll Huang auch den früheren Bürgermeister der chinesischen Metropole Shenzhen, Xu Zongheng. Xu war 2009 wegen Korruptionsvorwürfen seines Amtes enthoben worden.
Huang, der aus einer bäuerlichen Familie stammt, hatte die Schule geschmissen und mit 17 Jahren angefangen, in einem Verschlag billige Elektrogeräte zu verkaufen. Im Laufe der Jahre baute er die Gome-Gruppe auf. Seine Geschichte galt als chinesisches Beispiel des Aufstiegs vom Tellerwäscher zum Millionär. Mit mehr als 1200 Filialen in mehr als 200 Städten ist Gome heute eine der größten Elektrogeräteketten Chinas. Nach seiner Festnahme war Huang im Januar 2009 als Chef seiner Firma zurückgetreten.
Quelle: ntv.de, AFP