Umsatzplus in den USA Chrysler schiebt Fiat an
26.07.2011, 18:08 Uhr
Klein, schick, Fiat.
(Foto: picture alliance / dpa)
Fiat setzt seine großen Pläne in die Tat um. Europas sechstgrößter Autohersteller will kräftig wachsen und mit der neuen US-Tochter Chrysler scheint das zu gelingen. Denn mit Chrysler kann Fiat auf dem wichtigen US-Markt punkten.
Die Übernahme der US-Tochter Chrysler und brummende Geschäfte in Brasilien stimmen den italienischen Autobauer Fiat zuversichtlich. Der sechstgrößte europäische Autohersteller erhöhte seine Gewinnerwartung auf 1,7 Mrd. Euro und will dabei in diesem Jahr mehr als 58 Mrd. Euro umsetzen.
In der Gruppe, in die seit dem 24. Mai auch die Chrysler-Zahlen einfließen, übertrafen die Turiner mit einem Handelsgewinn von 525 Mio. Euro die Erwartungen der Analysten.
Ein kräftiges Umsatzplus in den USA und Brasilien machte Fiat zufolge die Schwächen auf dem europäischen Automarkt wett. Auch der zweitgrößte US-Hersteller Ford und deutsche Konzerne wie Volkswagen oder BMW profitieren derzeit von steigenden Verkaufszahlen in den USA und vor allem in den Schwellenländern Asiens und Südamerikas.
USA helfen
Fiat profitierte zudem von der erstmaligen Konsolidierung des Jeep- und Dodge-Herstellers Chrysler, an dem die Italiener mittlerweile 53,5 Prozent halten. Die US-Tochter aus Auburn Hills im US-Bundesstaat Michigan steigerte ihren Absatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 19 Prozent.
Allerdings weitete Chrysler seinen Nettoverlust im zweiten Quartal auf 370 Mio. Dollar nach 172 Mio. Dollar im Vorjahr aus. Grund war die Rückzahlung von Staatshilfen, mit denen die Regierungen der USA und Kanadas die einstige Daimler-Tochter 2009 vor der Pleite bewahrten. Ohne die 551-Mio.-Dollar-Abschreibung im Zusammenhang mit dem Schuldenabbau hätte Chrysler einen bereinigten Gewinn von 181 Mio. Dollar geschrieben.
Aktienkurs im Minus
"Wir ändern das Image und die Substanz unseres Unternehmens, um das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen", erklärte Konzernchef Sergio Marchionne. Er will den Konzern zu einem Global Player ausbauen und peilt bis 2014 einen Umsatz von rund 100 Mrd. Euro an. Die
Börsianer konnte er mit seinen Ankündigungen jedoch nicht überzeugen. Die Fiat-Aktie verlor zeitweise über vier Prozent.
Quelle: ntv.de, rts