Wirtschaft

"Wir sind auf der Zielgeraden" Coba schluckt die Schiffsbank

Milliardengeschäft Schiffsfinanzierung: Ohne Erfahrung geht das nicht.

Milliardengeschäft Schiffsfinanzierung: Ohne Erfahrung geht das nicht.

(Foto: Michael Zapf)

Nach größeren Umbauarbeiten im maritimen Geschäftsbereich der Commerzbank rückt ein wichtiges Etappenziel in greifbare Nähe: Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus steht offenbar kurz vor der Komplettübernahme der Deutschen Schiffsbank. Vollständig in trockenen Tüchern ist die Fusion allerdings noch nicht: Alle Beteiligten warten auf grünes Licht aus Brüssel.

Die Commerzbank steht kurz vor der Komplettübernahme der Deutschen Schiffsbank. Es gebe eine grundsätzliche Einigung mit der Hypovereinsbank, der Tochter der italienischen Unicredit, über den Erwerb der restlichen 8 Prozent an dem Spezialfinanzierer, hieß es aus dem Umfeld der beteiligten Häuser.

Tief verankerte Traditionen: Die "Wappen von Hamburg" hängt im Maritimen Museum in der Hamburger Hafencity.

Tief verankerte Traditionen: Die "Wappen von Hamburg" hängt im Maritimen Museum in der Hamburger Hafencity.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

"Wir sind auf der Zielgeraden", sagte ein an den Gesprächen beteiligter Banker, der nicht namentlich genannt werden wollte. Für die Beteiligung will die Commerzbank demnach etwa den Buchwert von 70 Mio. Euro zahlen.

Beide Seiten warteten aber noch auf die Zustimmung der EU-Kommission. Eine offizielle Stellungnahme lehnten Commerzbank und HVB auf Anfrage ab. Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus hatte im März angekündigt, die Schiffsbank komplett übernehmen zu wollen.

Unter eigenem Namen soll der Spezialfinanzierer dann nicht mehr auftreten. Das Geschäft soll stattdessen unter der Marke "Commerzbank" geführt werden. Damit endet die Geschichte des Schiffsspezialisten als eigenständiges Haus. Die Wurzel der Schiffsbank reichen bis ins Jahr 1918 zurück.

"Die Deutsche Schiffsbank ist für ihre Kunden weiterhin verlässlicher und starker Finanzierungspartner mit einem breiten Produktangebot und einer leistungsfähigen Infrastruktur", hatte die Commerzbank Ende März zur geplanten Verschmelzung der Schiffsbank auf die Commerzbank mitgeteilt. "Schiffsfinanzierung ist Teil unseres Kerngeschäfts."

Spezialwissen für die Commerzbank

In den vergangenen Jahren hatte die Deutsche Schiffsbank die Kreditportfolios und Schiffsfinanzierungsaktivitäten von Schiffsbank, Commerzbank und Dresdner Bank zusammengeführt. Kunden aus der kommerziellen Schifffahrt sollen künftig von Hamburg aus betreut werden.

Nach früheren Angaben aus Unternehmenskreisen erwartet die Commerzbank von der Fusion Einsparungen im mittleren zweistelligen Millionenbereich. 2010 konnte die Schiffsbank unter dem Strich ein ausgeglichenes Ergebnis vorweisen.

Quelle: ntv.de, rts

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