Wirtschaft

Trennung von Rand-Aktivitäten Coba verkauft Schweiz-Geschäft

Die Commerzbank hatte im Zuge der Übernahme der Dresdner Bank einige Töchter im Ausland auf den Prüfstand gestellt.

Die Commerzbank hatte im Zuge der Übernahme der Dresdner Bank einige Töchter im Ausland auf den Prüfstand gestellt.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Commerzbank hat den Großteil ihres Geschäfts in der Schweiz an die LGT Bank in Liechtenstein verkauft. Die Transaktion, die Anfang des nächsten Jahres abgeschlossen werden soll, müsse noch von den zuständigen Aufsichts- und Kartellbehörden genehmigt werden, teilten die Vertragspartner mit. Über den Kaufpreis, der in bar bezahlt werde, sei Stillschweigen vereinbart worden.

Die Vereinbarung mit LGT betrifft lediglich das Schweizer Geschäft der Dresdner Bank, die Anfang des Jahres von der Commerzbank übernommen worden war. Ende 2008 waren dort in Zürich, Genf und Lugano 311 Mitarbeiter beschäftigt, das verwaltete Vermögen lag bei 9,4 Mrd. Franken (gut sechs Mrd. Euro). Zudem beschäftigt die Commerzbank in der Schweiz noch etwas mehr als 100 Mitarbeiter, die sie schon vor der Dresdner-Übernahme dort positioniert hatte. Dieses Geschäft steht Finanzkreisen zufolge ebenfalls zur Disposition.

Töchter auf dem Prüfstand

Die 1972 gegründete Dresdner Bank (Schweiz) werde komplett in die Schweizer Tochtergesellschaft der LGT integriert, erklärte der Chef des größten Bankhauses des Fürstentums, Prinz Max von und zu Liechtenstein. Die beiden Unternehmen sind etwa gleich groß und sind auf die Beratung und Vermögensverwaltung reicher Privatkunden spezialisiert. Die LGT verdoppelt mit der Übernahme des Dresdner-Geschäfts ihr verwaltetes Vermögen in der Schweiz auf fast 20 Mrd. Franken (13 Mrd. Euro).

Die LGT war 2008 in die Schlagzeilen geraten, nachdem ein Angestellter Kundendaten an deutsche Steuerbehörden verkauft hatte. Reihenweise waren damals Steuerhinterzieher aufgeflogen, der prominenteste unter ihnen war Ex-Post-Chef Klaus Zumwinkel. Er wurde zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren und einer Geldstrafe von einer Mio. Euro verurteilt.

Die Commerzbank hatte im Zuge der Übernahme der Dresdner Bank einige Töchter im Ausland auf den Prüfstand gestellt. Viele Beteiligungen muss sie auch auf Druck der EU verkaufen, weil sie vom Staat mit 18,2 Mrd. Euro an Kapitalhilfen gestützt werden musste. Seither hält der Bund eine Sperrminorität von 25 Prozent. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück gilt als einer der schärfsten Kritiker des Schweizer Bankgeheimnisses. Auf die Frage, ob die Commerzbank das Geschäft in der Schweiz auf Druck des Bundes aufgebe, erklärte eine Commerzbank-Sprecherin: "Wir haben schon bei der Ankündigung der Dresdner-Bank-Übernahme gesagt, dass wir uns auf unsere Kernaktivitäten konzentrieren."

Quelle: ntv.de, rts

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