Größte US-Bankenpleite 2009 Colonial Bank macht dicht
15.08.2009, 11:59 UhrIm Zuge der Finanzkrise ist es in den USA zur bislang größten Bankenpleite des Jahres gekommen. Wie der US-Einlagensicherungsfonds FDIC mitteilte, musste die Colonial Bank dichtmachen. Gleichzeitig hat die US-Bankenaufsicht drei weitere Banken geschlossen. Damit erhöht sich die Zahl der Bankenpleiten in diesem Jahr in den USA auf 77.
Die Colonial Bank mit Sitz in Montgomery im US-Bundesstaat Alabama hatte eine Bilanzsumme von 25 Mrd. Dollar. Den Angaben zufolge wird ein Großteil der Einlagen der Bank im Wert von mehr als 20 Mrd. Dollar (14 Mrd. Euro) vom Konkurrenten BB&T übernommen.
Die 346 Filialen der Colonial Bank in den Bundesstaaten Alabama, Florida, Georgia, Nevada und Texas sollten am Samstag nach Angaben des FDIC als BB&T-Filialen öffnen. Kunden der Colonial Bank würden automatisch Kunden von BB&T. Die Einlagen seien weiterhin vom Einlagensicherungsfonds versichert.
BB&T (Branch Banking and Trust) sprach von der größten Übernahme in der 137-jährigen Geschichte der Bank. Die Bank, die bislang vor allem in den Bundesstaaten North Carolina, wo sie ihren Sitz hat, und Virginia aktiv war, kann damit ihren Einzugsbereich erheblich erweitern. Nach eigenen Angaben wird BB&T nach Wert der Einlagen die achtgrößte Finanzholding des Landes. Der FDIC erklärte, die Übernahme der Colonial Bank durch BB&T sei die "kostengünstigste" Lösung gewesen. Die Pleite der Bank dürfte den Einlagensicherungsfonds dennoch 2,8 Mrd. Dollar kosten.
77 Banken pleite
Die US-Bankenaufsicht musste neben der Colonial Bank auch die Community Bank of Arizona, die Community Bank of Nevada und die Union Bank, National Association verabschieden. In Folge der Finanzkrise gingen dieses Jahr bereits 77 über den FDIC versicherte Banken Pleite. Von der Immobilien- und Finanzkrise besonders betroffen sind die Bundesstaaten Florida und Georgia.
Quelle: ntv.de, sla/AFP/rts