Wirtschaft

Ringen um Rückkaufsrecht bei HRE DSW unterstützt Altaktionäre

Abgefundene Altaktionäre des schwer angeschlagenen Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate (HRE) sollen nach dem Willen der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) nach Abschluss der Sanierung der Bankengruppe durch den Staat ein verbrieftes Recht auf einen Wiedereinstieg bekommen.

(Foto: AP)

Die DSW erklärte, die Hauptversammlung, auf der der Zwangsausschluss der privaten Aktionäre beschlossen wird, solle den Betroffenen zugleich ein garantiertes Rückkaufrecht einräumen. Einen entsprechenden Antrag zur Ergänzung der Tagesordnung habe die Aktionärsvereinigung bereits eingereicht. Das dafür erforderliche Quorum habe der DSW hinter sich, sagte deren Sprecher.

Sofern die HRE binnen zehn Jahren - konkret bis Mitte 2019 - reprivatisiert wird, sollen die Altaktionäre nach dem Willen des DSW das Recht bekommen, ihre Anteile zum Squeeze-Out-Kurs zuzüglich einer Verzinsung zurückzukaufen. Auf diese Weise könnte einerseits der Staat die notwendige Sanierung der Bank sicher umsetzen. Andererseits würden die Altaktionäre von einer Besserung profitieren, erklärte DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker.

"Juristisch fragwürdiger Eingriff"

Die am 2. Juni beschlossene zwangsweise Verstaatlichung der Hypo Real Estate wird von Altaktionären abgelehnt. Während die Bundesregierung argumentiert, sie benötige bei der langwierigen Sanierung der Bank die Sicherheit, alle Maßnahmen umsetzen zu können und müsse deshalb die Altaktionäre herausdrängen, sehen die Betroffenen dies als "einen juristisch wie politisch äußerst fragwürdigen enormen Eingriff in private Eigentumsrechte", wie es die DSW formuliert.

Durch ein Rückkaufsrecht ließe sich der Schaden für die Aktionäre "abmildern" begründete Hocker den DSW-Antrag. Ob das Vorhaben der DSW Chancen hat, ist allerdings mehr als fraglich. Ohne Zustimmung des Bundes auf der Hauptversammlung hat es keine Chancen auf eine Mehrheit. "Wir hoffen, dass der Bund erkennt, dass der Antrag auch Charme für ihn hat", sagte dazu der DSW-Sprecher.

Wann über den Squeeze-Out der Altaktionäre entschieden wird, ist noch unklar. Die ordentliche Hauptversammlung der Bank findet am 13. August statt. Fehlspekulationen der irischen Tochter Depfa hatten die Finanzgruppe derart in die Schieflage gebracht, dass der Bund ihren Zusammenbruch nur mit milliardenschwerer Unterstützung verhindern konnte.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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