Wirtschaft

Wirtschaftliches Gefälle nimmt zu Der Süden ist am stärksten

Die wirtschaftliche Potenz Deutschlands liegt im Süden. Städte aus Bayern und Baden-Württemberg dominieren die ersten Plätze einer entsprechenden Rangliste. Danach weist München die derzeit höchste Wirtschaftskraft auf. Für wirkliche Überraschungen sorgen aber andere Städte.

Ein Grund zum anstoßen: München ist die wirtschaftsstärkste Stadt Deutschlands.

Ein Grund zum anstoßen: München ist die wirtschaftsstärkste Stadt Deutschlands.

(Foto: REUTERS)

Der Süden bleibt die treibende Wirtschaftsregion in Deutschland. In die Top Ten einer neuen Studie, die die Wirtschaftskraft deutscher Städte untersucht hat, schafft es demnach nur noch Wolfsburg aus dem Norden (Platz 5). Alle anderen neun Städte liegen in Bayern oder Baden-Württemberg, angeführt von München, Erlangen und Ingolstadt. Gleichzeitig zeigt sich aber auch deutlich, dass die Städte des Ruhrgebiet immer mehr an Boden verlieren.

Die veröffentlichte Studie wurde von der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und der "Wirtschaftswoche" in Auftrag gegeben. Erstmals wurden die 100 statt wie bisher die 50 einwohnerstärksten kreisfreien Städte berücksichtigt. Der Vergleich gliedert sich in ein "Niveau-Ranking", das den Ist-Zustand anzeigen soll, und ein "Dynamik-Ranking" zur jüngsten Entwicklung der Städte. Bei früheren Untersuchungen mit etwas anderer Systematik schnitten einzelne Städte aus der Nordhälfte Deutschlands noch besser ab.

Stralsund am dynamischsten

Das Schlusslicht im "Niveau"-Ranking ist die Stadt, die die "Dynamik"-Rangliste anführt: Stralsund. Dahinter folgen Bayreuth und Greifswald. Insgesamt sind die neuen Bundesländer in den Top Ten mit fünf Städten vertreten, Bayern oder besser Oberfranken kommt auf vier.

Ruhrgebiet erstarrt im Stillstand

Platz 100 im Dynamik-Ranking und damit die "rote Laterne" geht an Wuppertal. Das bevölkerungsstärkste Land Nordrhein-Westfalen gibt überhaupt eine schlechte Figur ab. Als "Wohlstandsinseln" bezeichnen die Autoren Düsseldorf, Münster und Mülheim an der Ruhr. Das Ruhrgebiet schneidet mit Ausnahme von Mülheim katastrophal schlecht ab.

"Auf Schalke und anderswo im Revier kämpft man auch wirtschaftlich um den Verbleib in der 1. Liga", sagte der Studienleiter Michael Bahrke. "Gelsenkirchen rangiert beim absoluten Niveau hinter Dessau-Roßlau, Frankfurt an der Oder und Leipzig auf Rang 97. Allerdings weisen die drei Ost-Städte eine deutlich bessere Dynamik vor als Gelsenkirchen." Es sei dem Revier bisher nicht gelungen, den Wegfall der Kohle- und Stahlindustrie durch neue Branchen auszugleichen.

Erlangen überrascht

Im Gesamtranking, dem von den Autoren nicht so eine Bedeutung beigemessen wird, wie den Einzelrankings "Niveau" und "Dynamik" schafft es Erlangen auf den Platz an der Sonne. Ingolstadt, Ulm und München folgen. Am Ende rangieren Herne, Oberhausen, Duisburg, Gera und als Schlusslicht Gelsenkirchen.

Quelle: ntv.de, dpa

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