Wirtschaft

Beyond Meat rutscht ab Der Wall Street geht die Puste aus

Die Rally des Vortags ist schon wieder vorbei.

Die Rally des Vortags ist schon wieder vorbei.

(Foto: REUTERS)

Nach der Vortagesrally macht sich an Wall Street im Verlauf des Freitags Ernüchterung breit. Grund sind unter anderem die trüben Quartalsberichte der großen Investmentbanken. Noch enttäuschter waren die Aktionäre vom Fleischersatz-Anbieter Beyond Meat.

Gewinnrückgänge bei den großen US-Geldhäusern haben die Stimmung an der Wall Street zum Wochenausklang getrübt. Zudem stagnierten die Einzelhandelsumsätze überraschend im September, was Experten auf die hohe Inflation und steigende Zinsen zurückführten. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Freitag 1,3 Prozent tiefer auf 29.634 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 3,1 Prozent auf 10.321 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 2,4 Prozent auf 3583 Punkte ein.

JP Morgan Chase
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JPMorgan, Morgan Stanley, Citigroup und Wells Fargo verdienten im zurückliegenden Quartal allesamt weniger, da die Börsenturbulenzen das Investmentbanking lahmlegten und mehr Mittel zur Deckung von Kreditausfällen bereitgestellt werden mussten. Die Kursreaktionen fielen allerdings unterschiedlich aus. Ein überraschend deutlicher Gewinnrückgang schickte Morgan Stanley mehr als fünf Prozent in den Keller. Bei JP Morgan hatten Börsianer jedoch noch Schlimmeres erwartet: die Papiere gewannen 1,7 Prozent.

Analysten erwarten den Daten von Refinitiv zufolge nun, dass die Gewinne der S&P 500-Unternehmen im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr nur um 3,6 Prozent gestiegen sind, was viel weniger ist als der Anfang Juli erwartete Anstieg von 11,1 Prozent.

Die Angst vor einer Rezession drückte auf die Rohstoffpreise. Öl der Nordseesorte Brent fiel um drei Prozent auf 91,75 Dollar je Fass, US-Leichtöl WTI verlor 3,8 Prozent auf 85,77 Dollar. Verlierer im Dow waren Aktien des Ölriesen Chevron, die mehr als drei Prozent absackten. ExxonMobil fielen um 2,6 Prozent.

Beyond Meat
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Eine erneute Prognosesenkung setzte Beyond Meat zu. Die Aktien des Anbieters von Fleischersatz-Produkten rutschten um fast zehn Prozent ab. Wegen einer schwächelnden Nachfrage rechnet das Unternehmen nur noch mit einem Gesamtjahresumsatz von 400 bis 425 statt 470 bis 520 Millionen Dollar. Außerdem kündigte es die Streichung von 200 der rund 1100 Stellen an.

Angespannt blieb die Lage am britischen Finanzmarkt. Weil die schuldenfinanzierten Steuervorschläge der Regierung zu Turbulenzen an den Kapitalmärkten geführt haben, entließ Premierministerin Liz Truss am Freitag Finanzminister Kwasi Kwarteng und entschärfte die Pläne zum Teil. Investoren reagierten verunsichert und machten beim Pfund Sterling Kasse. Die Währung fiel um bis zu 1,5 Prozent auf ein Tagestief von 1,1155 Dollar, nachdem sie in den vergangenen Tagen rund fünf US-Cent zugelegt hatte. Auf Achterbahnfahrt gingen die britischen Anleihekurse. Die Rendite der zehnjährigen Papiere tauchte erst ab und zog dann auf 4,319 Prozent an. Die Bank von England (BoE) will ihre jüngsten Anleihekäufe zur Stützung der Finanzmärkte am Freitag beenden.

Quelle: ntv.de, ino/rts

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