Glimpfliches Ende der Datenaffäre Deutsche Bank freigesprochen
17.12.2009, 16:31 UhrIn der Spitzelaffäre bei der Deutschen Bank hat die Finanzaufsicht BaFin die Führung des Instituts entlastet. Nach Durchsicht des Prüfberichts sei kein systematisches Fehlverhalten durch Mitarbeiter des Instituts feststellbar, erklärte eine Sprecherin der Behörde.

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Allerdings habe die Untersuchung der beauftragten Wirtschaftsprüfer Defizite in den Arbeitsabläufen der Sicherheitsabteilung deutlich gemacht. Die Deutsche Bank habe diese aber bereits abgestellt oder entsprechende Schritte dazu eingeleitet. Fortschritte in diesem Bereich würden nun regelmäßig kontrolliert, sagte die Sprecherin. Der Bericht sei der Bank übergeben worden.
Die Deutsche Bank hatte im Sommer eingeräumt, dass Detektive in den vergangenen Jahren im Auftrag des Instituts mehrere Personen ausgespäht hätten. Besonders pikant ist dabei die Bespitzelung des kritischen Aktionärs Michael Bohndorf, der auf Ibiza lebt. Dieser vermutet, dass eine attraktive Brasilianerin auf ihn angesetzt worden sei.
Die Bespitzelungsaktion geht laut Bank auf ein Gespräch des Aufsichtsratschefs Clemens Börsig mit dem inzwischen entlassenen Sicherheitschef Rafael Schenz zurück. Eine von dem Institut mit der Prüfung der Affäre beauftragte Anwaltskanzlei sprach von rechtlich bedenklichen Aktivitäten der Detekteien, über die aber weder aktuelle Vorstände noch Aufsichtsräte informiert gewesen seien.
Aus Aufsichtskreisen war zu hören, dass der BaFin-Bericht keinen neuen Sprengstoff für die Affäre liefere. Insbesondere werde auch der in die Kritik geratene Börsig entlastet. Vor einigen Monaten hatte bereits die Staatsanwaltschaft Frankfurt die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen die oberste Führungsriege der Bank abgelehnt. Allerdings erkannten die Strafverfolger Verstöße gegen den Datenschutz. Sie ermitteln unter anderem gegen den eingeschalteten Detektiv.
Quelle: ntv.de, wne/rts