Preisschübe bei Nahrungsmitteln Teuerung zieht spürbar an
10.07.2013, 10:30 Uhr
Weniger in der Tasche, weil Nahrungsmittelpreise die Teuerung anheizen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die EZB spricht bei einer mittelfristigen Inflationsrate von knapp unter 2,0 Prozent von stabilen Preisen. Diesem Wert nähert sich Deutschland mit zunehmender Dynamik an. Die Preistreiber kommen aus mehreren Bereichen.
Deutliche Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Energie treiben die Teuerung in Deutschland. Die Jahresinflationsrate legte im Juni wie erwartet den zweiten Monat in Folge zu und liegt auf den höchsten Stand seit Dezember 2012. Die Verbraucherpreise seien um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt mit und bestätigte damit eine Erstschätzung von Ende Juni.
Im Mai hatte die Inflationsrate noch 1,5 Prozent betragen. Im April lag sie lediglich bei 1,2 Prozent.
Noch im Rahmen der EZB-Preisstabilität
Angetrieben wurde die Steigerung der Lebenshaltungskosten vor allem von den Preisen für Lebensmittel: Diese waren im Juni dem Statistischen Bundesamt zufolge 5,4 Prozent teurer als noch ein Jahr zuvor. Vor allem Gemüse, Obst, Milchprodukte sowie Speisefette und -öle kosteten deutlich mehr.
Ein weiterer Preistreiber waren einmal mehr die Energiekosten, die insgesamt um 3,0 Prozent über dem Niveau von Juni 2012 lagen. Vor allem Strom (plus 12,0 Prozent) war erheblich teurer - eine Folge der zu Jahresbeginn erhöhten Ökostromabgabe. Etwas günstiger als vor Jahresfrist waren Heizöl (minus 2,4 Prozent) und Kraftstoffe (minus 0,8 Prozent).
Würde die Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln und Energie herausgerechnet, läge die Teuerungsrate im Juni bei 1,3 Prozent. Dass die Lebensmittelpreise in Deutschland bereits im vierten Monat in Folge merklich anzogen, erklären Volkswirte unter anderem mit Ernteausfälle und Transportengpässe infolge des Hochwassers. # dp
Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex lag im Juni um 1,9 Prozent über dem Stand des Vorjahresmonats. Diese Zahlen werden aber auf Grundlage eines anderen Warenkorbs berechnet. Sie sind Maßstab der Europäischen Zentralbank (EZB), die bei einer mittelfristigen Inflation von knapp unterhalb 2,0 Prozent von stabilen Preisen spricht.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa