Wirtschaft

Nach Umsatz- und Gewinnsprung Deutsche Post hebt Prognose an

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(Foto: dapd)

Die Deutsche Post als Laufbursche der Globalisierung spürt bisher wenig von einer Abkühlung des Welthandels. Dank florierender Geschäfte vor allem in Asien kann der Konzern seinen Umsatz steigern und hebt die Gewinnprognose für das Gesamtjahr leicht an. Unter dem Strich schlagen dagegen hohe Rückzahlungen ins Kontor.

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Die Deutsche Post hat dank guter Geschäfte in den Wachstumsmärkten der schwächelnden Konjunktur getrotzt und ihren Ausblick für das Gesamtjahr leicht angehoben. Im zweiten Quartal hat der Bonner Konzern mehr eingenommen, unterm Strich aber weniger verdient.

Sondereffekte trüben die Bilanz des Bonner Konzerns. Das Management musste tief in die Tasche greifen und neben Beihilfen auch Umsatzsteuer an den deutschen Staat zurückzahlen. Die Finanzbehörden hatten im Juni verfügt, dass die Deutsche Post mehr als eine halbe Mrd. Euro Steuern nachzahlen musste. Dabei ging es um Dienste der Post, die zuvor als steuerfrei gegolten hatten. Die Post hatte bereits Rückstellungen für die Steuernachzahlung gebildet, das Geld reichte aber nicht. Dadurch schmälerte sich das Ergebnis im zweiten Quartal um 181 Millionen Euro. Dennoch fiel das Nettoergebnis besser aus als von vielen Beobachtern befürchtet.

Während der Umsatz vor allem dank eines brummenden Logistikgeschäfts in Asien um mehr als sieben Prozent auf 13,7 Mrd. Euro kletterte, fiel der operative Gewinn um 3,4 Prozent auf 543 Mio. Euro. Das Nettoergebnis sank um mehr als 27 Prozent auf 201 Mio. Euro. Ohne die Einmaleffekte wären die Ergebnisse vor und nach Steuern über das Vorjahresniveau gestiegen. Post-Chef Frank Appel bezeichnete die Geschäfte als "erfreulich". Die Entwicklung sei sogar besser als ursprünglich angenommen, ergänzte Finanzchef Larry Rosen.

DHL zieht

Den Vorstand irritieren die Einmaleffekte nicht. Er hatte die Rückzahlungen erwartet. Im laufenden Jahr sollen nun dank der guten Logistikgeschäfte steigende Einnahmen den operativen Gewinn auf 2,6 bis 2,7 Mrd. Euro heben. Bisher hatte die Post 2,5 bis 2,6 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Unter dem Strich dürfte damit ohne Berücksichtigung der Bewertungseffekte aus dem Verkauf der Postbank ebenfalls mehr Geld übrig bleiben.

Vor allem die Logistik- und Expressbereiche des Konzerns um die Sparte DHL sollen zulegen, das klassische Briefgeschäft soll zum Jahresende einen operativen Ertrag von einer bis 1,1 Milliarden Euro einfahren. Das langjährige Sorgenkind der Post profitiert vom florierenden Internet-Handel - die Kunden bestellen ihre Waren im Netz, die Post bringt sie dann zu den Verbrauchern.

Die Quartalszahlen der Post können sich im Vergleich mit der Konkurrenz sehen lassen: Wettbewerber FedEx hatte zuletzt einen leichten Gewinnrückgang vermeldet und prüft nun ein umfangreiches Sparprogramm. Der weltweit größte Paketdienst UPS schraubte im Juli sogar die Gewinnprognose nach unten. Hintergrund sei die unsichere Wirtschaftslage.

Quelle: ntv.de, nne/DJ/AFP/rts

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