Nur 61 Milliarden Euro pro Jahr Deutsche sparen am Auto
14.03.2011, 15:15 Uhr
Kaufanreize nach der Abwrackprämie: Der Preis ist eine Stellschraube, die sich nicht beliebig weit nach unten drehen lässt.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Der deutsche Automarkt rollt weiter über unbefestigten Boden: Die Effekte der staatlichen Kaufanreize, die sogenannte "Abwrackprämie", wirkt offenbar länger nach als erwartet. Im abgelaufenen Jahr geben die Deutschen deutlich weniger Geld für Neuwagen aus als im Vorjahr. An anderer Stelle ist die Kauflust ungebrochen. Der private Konsum legt kräftig zu.

Das Durchschnittsalter der in Deutschland zugelassenen Wagen hat sich deutlich verjüngt: Jetzt geben die Verbraucher ihr Geld offenbar tendenziell für andere Großanschaffungen aus.
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Im Jahr eins nach der Abwrackprämie haben sich die Verbraucher in Deutschland beim Autokauf zurückgehalten. Insgesamt gaben die Privathaushalte in Deutschland 2010 rund 61 Mrd. Euro für neue Autos aus. Damit brach die Summe der Ausgaben für Neuwagen um 16,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein und erreichte damit das Niveau von 2008, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Die Zurückhaltung nach dem Ende der staatlichen Kaufanreize führte dazu, dass die privaten Konsumausgaben insgesamt nur um 2,4 Prozent im Vergleich zum Krisenjahr 2009 anzogen. Ohne Berücksichtigung der Autokäufe hätte sich der private Konsum rein rechnerisch um 3,4 Prozent erhöht.
In Deutschland waren im vergangenen Jahr 2,92 Mio. neue Personenwagen gekauft worden - 23,4 Prozent weniger als im Rekordjahr 2009, als die Abwrackprämie das Geschäft vor allem bei Kleinwagen kräftig angekurbelt hatte.
Eine gegenläufige Entwicklung erkannten die Statistiker in einem zunehmend wichtigeren Absatzbereich: Das Flottengeschäft zog 2010 gegen den Trend an. Unternehmen hatten zuvor die Umweltprämie für Altfahrzeuge kaum genutzt und erneuerten ihre Flotten im Krisenjahr 2009 nur sehr zurückhaltend. Mit der Konjunkturerholung begannen sie, Firmenwagen auszutauschen.
Quelle: ntv.de, dpa