Die neue "Lust am Ausgehen" Deutsche trotzen der Krisenangst
15.03.2013, 12:18 Uhr
Es müsste nur schnell ein bisschen wärmer werden, schon wären die Straßencafés wieder voll.
(Foto: picture alliance / dpa)
Lichtblick für Wirte, Hoteliers und Restaurantchefs: Amtlichen Statistiken zufolge strömen die Menschen zu Jahresbeginn wieder mit etwas mehr Hunger, Durst und allgemeiner Großzügigkeit in die Verzehr- und Beherbergungsstätten.

Der Kassenstand der Hoteliers und Gastronomen verrät viel über den Zustand der Gesamtwirtschaft.
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Nach einer beunruhigen Phase zum Jahresende 2012 hat das deutsche Gastgewerbe im Januar wieder leicht zugelegt. Hoteliers und Gastronomen starten mit einem leichten Umsatzplus ins neue Jahr. Preisbereinigt setzten sie 0,3 Prozent mehr um als vor einem Jahr, teilte das Statistische Bundesamt mit.
Nominal hatten die Unternehmer der Branche 2,8 Prozent mehr in der Kasse. Es war der größte Anstieg seit August. Im Dezember waren die Umsätze real leicht um 0,2 Prozent gesunken, im Gesamtjahr aber um 0,2 Prozent gestiegen.
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung. "Die Menschen lassen sich die Lust am Ausgehen trotz wirtschaftlicher Krisenmeldungen nicht vermiesen", sagte Präsident Ernst Fischer.
Restaurants und Kneipen konnten ihre nominalen Erlöse nur unterdurchschnittlich um 2,2 Prozent steigern. Bei den Gastronomen fiel der Zuwachs damit insgesamt geringer aus, trotz des starken Geschäfts der Caterer und der übrigen Verpflegungsdienstleister. Diese steigerten ihren Umsatz nominal um 4,3 Prozent. Hingegen konnten Hotels und Pensionen ihren Umsatz im Jahresvergleich um nominal 3,6 und real um 1,0 Prozent steigern.
Mehr Jobs als im Maschinenbau
Das Hotel- und Gaststättengewerbe zählt alles in allem zu den größten Arbeitgebern Deutschlands: Nach Verbandsangaben kam die Branche zuletzt auf insgesamt 1,699 Millionen Beschäftigte, und das allein auf der Arbeitnehmerseite, also ohne die Zahl der selbstständigen Unternehmer, Restaurantbesitzer, Wirte und Hoteliers.
Zum Vergleich: Die Branche der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer - der nach eigenen Angaben "größte industrielle Arbeitgeber" in Deutschland - kam laut VDMA-Informationen zuletzt auf rund 974.000 Beschäftigte.
In den verschiedenen Ausbildungsberufen wie etwa Koch/Köchin oder Hotelkaufmann/-frau bildeten die rund 231.000 "gastgewerblichen Betriebe" etwa 69.000 Nachwuchskräfte aus. Den Jahresumsatz beziffern die Dehoga-Experten auf Basis der Umsatzsteuerstatistik 2010 auf knapp 67 Mrd. Euro.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts