Wirtschaft

Weitere Geldspritze für die Banken? Draghi sieht's locker

EZB-Chef Draghi nimmt das Wort "inklusive" in den Mund.

EZB-Chef Draghi nimmt das Wort "inklusive" in den Mund.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die EZB hat Europas Banken bereits eine Billion Euro zur Verfügung gestellt. Allerdings rechnen Finanzexperten damit, dass das Ende der Fahnenstangen damit noch nicht erreicht ist. Zentralbanks-Präsident Draghi scheint zu allem bereit.

Zu einer neuen massiven Liquiditätsspritze für das europäische Bankensystem ist EZB-Präsident Mario Draghi grundsätzlich bereit. Sollte es nötig werden, um die laxe geldpolitische Ausrichtung der Europäischen Zentralbank aufrecht zu erhalten, werde die EZB alle zur Verfügung stehenden Instrumente nutzen, "inklusive einer weiteren langfristigen Refinanzierungsoperation", sagte er im Europäischen Parlament in Brüssel. Die EZB hatte auf dem Höhepunkt der Schuldenkrise Ende 2011 und Anfang 2012 den Banken Europas über zwei je drei Jahre lang laufenden Kreditlinien eine Billion Euro zur Verfügung gestellt.

Inzwischen haben die Institute damit begonnen, dieses Geld wieder zurückzuzahlen. Dadurch sank die Überschussliquidität im Finanzsystem zuletzt spürbar. Zahlreiche Geldmarktexperten rechnen damit, dass die EZB wegen der anziehenden Zinssätze beim Geldverkehr zwischen den Banken schon bald nachlegen könnte.

Bei einer Reuters-Umfrage erklärten 13 der 22 befragten Geldmarkt-Händlern, sie erwarten, dass die EZB binnen Jahresfrist ein neues, im Fachjargon LTRO genanntes, langfristiges Geldmarktgeschäft auflegen könnte. Die EZB hat Anfang Juli versprochen, dass sie die Zinsen in der Eurozone noch für einen längeren Zeitraum niedrig halten will. Steigende Geldmarktzinsen wirken aber wie eine indirekte Zinserhöhung. Aktuell steht der Leitzins bei 0,5 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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