Aktienkurs steigt gegen den Trend Drillisch umwirbt Aktionäre
09.11.2011, 19:39 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Drillisch versucht seine Aktionäre zu beruhigen - mit einer vorgezogenen Prognose und einem Aktienrückkauf-Programm. Das kommt an: Die Aktie kann den zweiten Tag in Folge deutliche Gewinne verbuchen. Allerdings ist der Montagsverlust damit immer noch nicht wieder wettgemacht.
Es geht weiter aufwärts: Der Mobilfunk-Dienstleister Drillisch will seine Aktionäre nach dem jüngsten Kursabsturz mit einem Aktienrückkauf und einer vorgezogenen Prognose bei der Stange halten. 2012 solle der Betriebsgewinn (bereinigtes Ebitda) auf 58 Mio. Euro steigen nach voraussichtlich 52 Mio. Euro in diesem Jahr, teilte das Unternehmen mit. Zudem wolle Drillisch 4 Prozent seiner eigenen Anteilsscheine erwerben. Börsennotierte Unternehmen erhoffen sich davon einen höheren Aktienkurs.
Für die Drillisch-Aktionäre ist das aber nur ein Trostpflaster. Die TecDax-Titel waren am Montag in der Spitze um 60 Prozent eingebrochen, nachdem die Deutsche Telekom die Telefon-Firma wegen Betrugsverdachts angezeigt und die Zusammenarbeit aufgekündigt hatte. Der Geschäftspartner habe sich mit Scheinkunden Verkaufsprovisionen erschlichen, so der Telekom-Vorwurf. Drillisch bestreitet das vehement.
Nachdem die Titel bereits am Dienstag einen Teil ihrer Verluste wettmachen konnten, setzte sich dieser Trend auch am Mittwoch fort: Zu Handelsschluss gingen die Papiere mit einem Plus von 6,1 Prozent in den Feierabend. Der TecDax dagegen büßte in einem insgesamt schwachen Marktumfeld mehr als 2 Prozent ein.
Freenet-Aktien sacken weg
Drillisch hält auch 22 Prozent an Freenet. Deren Papaiere büßten indes mehr als 9 Prozent ein: Der Mobilfunk-Anbieter schraubt seine Jahresprognose leicht nach oben. Der operative Gewinn solle 2011 355 Mio. Euro erreichen statt wie bislang erwartet 350 Mio. Euro, teilte Freenet mit. In den ersten neun Monaten habe diese Kennziffer bei 263,9 Mio. Euro gelegen. Der Konzernumsatz sei in dem Zeitraum um 4 Prozent auf 2,38 Mrd. Euro gesunken. Ende September zählte das Hamburger Unternehmen 15,16 Millionen Mobilfunk-Kunden.
Freenet und Drillisch gehören zu den letzten Mobilfunk-Service-Providern in Deutschland. Die beiden Unternehmen kaufen den deutschen Netzbetreibern Telefonminuten und Datenpakete in großem Stil ab und vermarkten diese unter eigenen Marken.
Quelle: ntv.de, bad/rts