Wirtschaft

Auslandsaktien zu verkaufen Dubai macht sich flüssig

Im Sog der Schuldenkrise des Staatsfonds Dubai World beginnt das arabische Emirat Dubai mit dem Verkauf von Auslandsbeteiligungen. Unterdessen setzt sich der Exodus ausländischer Fachkräfte fort.

Angstschweiß im Ledersessel: An der Börse Dubai geht es weiter nach unten.

Angstschweiß im Ledersessel: An der Börse Dubai geht es weiter nach unten.

(Foto: REUTERS)

Die Dubai Gruppe, ein Unternehmen der staatlichen Dubai Holding, verkauft ein Viertel seines 25-prozentigen Anteils an der EFG Hermes, berichtete der Nachrichtensender Al-Arabija. EFG Hermes ist eine arabischen Investmentbank mit Sitz in Ägypten.

Etwa die Hälfte der Aktien seien bereits zum Kurs von 25 bis 26 ägyptischen Pfund (rund drei Euro) verkauft worden. Käufer seien Fonds in London und den USA. Weder die Dubai Holding noch die Bank haben diese Berichte bislang bestätigt. Einige Finanzdienstleister, die zur Dubai Gruppe gehören, zählen zu den Gläubigern von Dubai World.

Die Börsen in den arabischen Golfstaaten schlossen am Mittwoch alle im Minus. In Dubai gaben die Kurse um 6,4 Prozent nach, im Nachbaremirat Abu Dhabi um 2,8 Prozent.

Die im vergangenen Sommer angekündigte Fusion zwischen dem in den Emiraten ansässigen Immobilienkonzern Emaar und den Immobilientöchtern der Dubai Holding ist abgesagt worden. Wie die Konzernführung von Emaar mitteilte, sei die Entscheidung "nach eingehenden Studien internationaler Experten" gefallen.

Die beiden Unternehmen hatten ihre Fusionsgespräche im vergangenen Juni publik gemacht. Damals waren als Folge der globalen Finanzkrise bereits einige große Immobilienprojekte in Dubai eingestellt worden.

Im Gespräch war damals eine Verschmelzung von Emaar mit drei Immobilientöchtern der Dubai Holding: Dubai Properties, Sama Dubai und Tatweer. Zu den Großprojekten des Immobilienkonzerns Emaar gehört das höchste Gebäude der Welt (Burj Dubai), das am 4. Januar eröffnet werden soll.

Neuer Tiefschlag für den Scheich

Die Emaar-Aktien sind seit Tagen im freien Fall. Die Dubai Holding ist die Investitionsgesellschaft der Regierung von Dubai, hinter der Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktum, der Herrscher von Dubai, steht.

Die Talfahrt an den arabischen Aktienmärkten hatte Ende November begonnen, als das Ausmaß der finanziellen Schwierigkeiten von Dubai World erstmals einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde. Die drängendsten Probleme haben die Immobilientöchter des Konzerns, zu deren größten Projekten die künstlichen Palmeninseln vor der Küste von Dubai zählt.

Laut einer Umfrage der Stellenvermittlung "Gulftalent" verzeichneten die Golfstaaten in diesem Jahr als Folge der Wirtschaftskrise einen Stellenabbau von zehn Prozent. In den Vereinigten Arabischen Emiraten gingen den Angaben zufolge sogar 16 Prozent aller Stellen verloren. Am stärksten sei der Abbau im Immobiliensektor gewesen.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen