Analysten sind begeistert EADS glänzt mit Ergebnis
08.03.2012, 09:34 Uhr
EADS sorgt bei den Volkswirten für Lobeshymnen. Der Luft- und Raumfahrtkonzern übertrifft die Erwartungen deutlich. Wörter wie "ausgezeichnet" und "sensationell" werden an den europäischen Börsen vernommen. So wird 2011 im operativen Geschäft ein Plus von 87 Prozent auf 1,033 Milliarden Euro vermeldet.
Im rasanten Steigflug hat der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS das Jahr 2011 hinter sich gebracht. Sowohl die eigenen Erwartungen als auch die des Marktes wurden deutlich übertroffen. Händler zeigten sich begeistert: "Ausgezeichnet" bis "sensationell" lautete ihr Urteil.
Ein Ende der Aufwärtsbewegung ist nicht in Sicht. Denn beim Boeing-Konkurrenten stehen Rekord-Aufträge in den Büchern. Ungeachtet des unsicheren gesamtwirtschaftlichen Umfelds übertraf das MDax-Unternehmen im abgelaufenen Jahr bei sämtlichen Schlüsselgrößen die Prognosen.
Der Konzern habe eine solide Wachstumsgeschichte, stellte der scheidende Vorstandsvorsitzende Louis Gallois fest. Dies belegte die Entwicklung im Schlussquartal: Umsatz und Ebit wuchsen schneller als im Gesamtjahr. Deutlich nach oben zeigte auch das Nettoergebnis, es kletterte um 72 Prozent auf 612 Millionen Euro und fiel damit doppelt so hoch aus wie von Analysten erwartet.
Im Gesamtjahr ließen die hohe Nachfrage nach Flugzeugen und die Verbesserungen im operativen Geschäft das Konzernergebnis sogar um 87 Prozent auf 1,033 Milliarden Euro in die Höhe schnellen. Beim Umsatz schaffte EADS ein Plus von 7 Prozent auf 49,1 Milliarden Euro. Angepeilt hatte der Konzern nur eine Zunahme um 4 Prozent, Beobachter hatten etwa 1 Milliarde Euro weniger erwartet. An der starken Entwicklung sollen die Aktionäre teilhaben. Sie sollen eine auf 0,45 Euro mehr als verdoppelte Dividende erhalten.
Bei A350 XWB hinter dem Zeitplan
Mit Zuversicht blickt EADS auch auf das laufende Jahr. "Die Weichen für steigende Profitabilität sind gestellt", sagte Gallois. Etwas Zurückhaltung übte der Manager aber doch: "Zweifellos sehen wir auch im Jahr 2012 Herausforderungen entgegen. Die besondere Aufmerksamkeit des Managements gilt weiterhin unseren Schlüsselprogrammen, insbesondere der A350 XWB", sagte er. Bei dem Großraumflugzeug liegt der Konzern weit hinter seinem ursprünglichen Zeitplan.
2012 wird es beim Umsatz aber nicht mehr ganz so schnell vorangehen wie im Vorjahr. Geplant werde mit einem Plus von mehr als 6 Prozent. Getragen wird das Wachstum von den voraussichtlich 570 Auslieferungen von Zivilflugzeugen. Das Ebit vor Einmaleffekten soll auf 2,5 Milliarden Euro steigen nach 1,8 Milliarden Euro 2011.
Erreichen will der Konzern dies über steigende Flugzeugauslieferungen, höhere Preise und weitere Verbesserungen bei der Produktion des Großraumflugzeuges A380. Helfen wird zudem der Rekord-Auftragsbestand von 541 Milliarden Euro. Außerdem könnte das Unternehmen vom schwachen US-Dollar profitieren. Bislang war dies wegen umfangreicher Sicherungsgeschäfte nicht möglich.
Das Ergebnis je Aktie lag im vierten Quartal mit 0,75 Euro deutlich über der Prognose von 0,44 Euro. Der Umsatz lag trotz der hohen Transparenz bei den Flugzeug-Bestellungen mit 16,4 Milliarden Euro noch rund eine Milliarde über den Schätzungen. Lediglich beim Jahresausblick auf 2012 sei EADS etwas zurückhaltender als der Markt. "Per Saldo sind die Zahlen aber ein Kracher und sollten für eine kräftige Erholung sorgen", sagte ein anderer Händler.
Quelle: ntv.de, DJ