Wirtschaft

US-Tankerauftrag lockt wieder EADS überlegt noch

Fair, offen, transparent: So soll die Vergabe des US-Tankerauftrags im Volumen von 35 Mrd. Dollar ablaufen. Das sagt zumindest US-Präsident Barack Obama. Eine verlängerte Bieterfrist soll Europas Politiker beruhigen und EADS wieder ins Boot holen. EADS ziert sich aber noch.

Betankung in der Luft: Für EADS könnte es ein Milliardengeschäft werden.

Betankung in der Luft: Für EADS könnte es ein Milliardengeschäft werden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS hat noch nicht entschieden, ob er wieder in das Ringen um einen Milliardenauftrag für neue US-Tankflugzeuge einsteigt. «Wir denken darüber nach», sagte ein EADS-Sprecher am Donnerstag. Derzeit werde geprüft, ob ein neues Angebot ohne den US-Partner Northrop Grumman technisch möglich sei. Das Pentagon hatte sich zu einer Verlängerung der Ausschreibungsfrist bereiterklärt, um EADS eine neue Bewerbung zu ermöglichen.

Vermutlich werde EADS sich in zwei Wochen äußern, ob man offiziell um eine Fristverlängerung bitte, sagte der Sprecher. Die ursprüngliche Frist läuft am 10. Mai aus. Das Pentagon hatte zuvor angekündigt, dass die Frist bis zum 9. Juli verlängert werden könne, wenn EADS in einem «vernünftigen» Zeitraum offiziell seine Absicht erkläre, wieder in den Wettbewerb einzusteigen.

Außer dem Abgabetermin würden sich die Bedingungen für das Ausschreibungsverfahren nicht ändern. Auch der gesamte Zeitrahmen solle im Wesentlichen beibehalten und der Zuschlag im Herbst erteilt werden.

Protektionismus?

EADS und dessen US-Partner Northrop Grumman hatten den "Jahrhundert-Auftrag" eigentlich schon in der Tasche gehabt. Doch dann hatte das Pentagon einen Rückzieher gemacht und den Wettbewerb neu ausgeschrieben. Northrop war dann ausgestiegen, weil es - wie EADS auch - unfaire Bedingungen zugunsten des amerikanischen Konkurrenten Boeing sah. EADS hat jedoch Interesse an einer neuen Bewerbung bekundet und daher um eine Fristverlängerung gebeten. Es geht um die Anschaffung von vorerst 179 neuen Tankflugzeugen für die US-Luftwaffe zu einem Preis von 35 Mird. Dollar.

Am Dienstag hatte US-Präsident Barack Obama bei einem Treffen mit seinem französischen Amtskollegen Nicolas Sarkozy einen fairen, offenen und transparenten Wettbewerb versprochen. Sarkozy sagte, er vertraue Obamas Zusicherung.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa

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