Wirtschaft

Mitgehangen, mitgefangen EFSF sieht Asien mit im Boot

Asiatische Investoren spielen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der europäischen Schuldenkrise. Der EFSF rechnet fest mit ihnen. Damit, dass sie der Europa die kalte Schulter zeigen, erwartet EFSF-Chef Frankel nicht. Auch wenn sie ein höheres Tempo bei der Sache anmahnen.

Ein fröhliches Werbeplakat in einer Abrissgegend nahe Lissabon. Noch dieses Jahr wird der ESM den Rettungsschirm EFSF ablösen.

Ein fröhliches Werbeplakat in einer Abrissgegend nahe Lissabon. Noch dieses Jahr wird der ESM den Rettungsschirm EFSF ablösen.

(Foto: REUTERS)

Der Euro-Rettungsfonds EFSF kann nach den Worten seines Finanzchefs Christophe Frankel trotz der Schuldenkrise weiter auf das Interesse der asiatischen Investoren bauen. "Die Grundstimmung ist positiv", sagte Frankel dem Magazin "Wirtschaftswoche".

"Wir fürchten nicht, dass sich die Asiaten abwenden. Was wir hören, ist: 'Macht mehr, macht schneller.'" Asien brauche eine stabile Eurozone. Denn diese sei ein zentraler Absatzmarkt. Außerdem biete der Euro eine Alternative zum Dollar.     

EFSF schultert Hauptlast

Zwar seien bei der letzten Anleiheemission des EFSF im Januar europäische Investoren überproportional stark vertreten gewesen, sagte Frankel. Aber das sei nicht repräsentativ. Frankel äußerte die Hoffnung, dass die Nachfrage nach Genehmigung eines neuen Hilfspakets für Griechenland anziehen werde. "Natürlich machen uns die Unsicherheiten in Griechenland und auf europäischer Ebene zu schaffen", sagte er: "Ein Abschluss in Athen entspannt die Marktlage."

An den geplanten Hilfen über 130 Milliarden Euro soll sich der EFSF in großem Umfang beteiligen. Der Fonds werde "einen signifikanten Teil der Summe bereitstellen, teils in den nächsten Monaten, teils später", sagte Frankel und versicherte zugleich: "Wir werden die Märkte nicht überstrapazieren."        

Langfrist-Bonds im Blick

Die Laufzeit von Anleihen will der Finanzchef heraufsetzen. "Der EFSF hat ein Interesse an lang laufenden Geschäften, wir können bis auf 30 Jahre Laufzeit hochgehen." Zunächst aber müssten die Verhandlungen über die Griechenland-Hilfen abgeschlossen sein. "Danach können wir den Investoren vorschlagen, über zehn Jahre hinauszugehen", sagte Frankel.

Die Europäische Union und der Internationale Währungsfonds stellen immer noch Bedingungen für die Auszahlung der Gelder. Sie pochen auf einen tiefgreifenden, zügigen und unwiderruflichen Spar- und Reformkurs der Regierung in Athen.           

Quelle: ntv.de, rts

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