Zugeständnisse für EADS/BAE-Fusion Enders bietet Jobgarantien
04.10.2012, 13:06 Uhr
Tom Enders verspricht: Wächst EADS, sind die Jobs sicher.
(Foto: Reuters)
EADS-Chef Enders will die drei Regierungen, die bei einer Fusion von EADS mit BAE Systems betroffen wären, mit Jobgarantien ködern. Eine klare Absage erteilte er einmal mehr Überlegungen in Richtung einer deutschen Staatsbeteiligung.
Der Chef des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, Tom Enders, hat mit möglichen Job- und Standortgarantien für die Fusion seines Unternehmens mit dem britischen Rüstungskonzern BAE Systems geworben. "Ich bin so überzeugt von unserem Projekt, dass ich bereit bin, über attraktive Arbeitsplatz- und Standortgarantien zu sprechen", sagte Enders der "Bild"-Zeitung. Der Zusammenschluss beider Konzerne habe "mittel- und langfristig die besten Chancen".
Sollte die Fusion nicht zustande kommen, sehe er dagegen schlechtere Chancen für die künftige Entwicklung von EADS. "Es gibt weltweit kein Luft- und Raumfahrtunternehmen, das mit einem Standbein allein auf Dauer wettbewerbsfähig wäre", sagte Enders weiter.
Eine Staatsbeteiligung an dem neuen Konzern lehnte der EADS-Chef erneut ab. Er sei bereit, Deutschland, Frankreich und Großbritannien über eine sogenannte goldene Aktie ein Vetorecht gegen feindliche Übernahmen einzuräumen. Der Kauf eines Aktienpakets durch den deutschen Staat würde aber "Milliarden an Steuermitteln verschlingen, ohne dass Deutschland dafür besondere Rechte oder Garantien bekäme".
EADS und BAE hatten Mitte September bekanntgegeben, über eine Fusion zu verhandeln. Bis zum 10. Oktober - also nächsten Mittwoch - müssen sie gemäß britischer Börsenregeln das Zustandekommen oder Scheitern des Geschäfts verkünden. Das größte Hindernis ist der Streit um die künftige Verteilung der Besitzrechte.
Quelle: ntv.de, AFP