Wirtschaft

Preise in der Eurozone steigen Energiekosten treiben Inflation an

Das Preisstabilitätsziel der EZB liegt bei knapp 2 Prozent.

Das Preisstabilitätsziel der EZB liegt bei knapp 2 Prozent.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Inflationsrate im Euroraum entfernt sich im September noch weiter vom Preisstabilitätsziel der EZB. Der Preisauftrieb verstärkt sich auf 2,7 Prozent. Angefeuert werden die Preise vor allem von der Teuerungsrate bei Energie.

Teure Energie hat die Verbraucherpreise in der Eurozone im September überraschend in die Höhe getrieben. Die Statistikbehörde Eurostat in Brüssel meldete in einer ersten Schätzung eine Jahresteuerung von 2,7 Prozent. Experten wurden auf dem falschen Fuß erwischt, da sie mit einem Rückgang um 0,1 auf 2,5 Prozent gerechnet hatten. In Deutschland waren die Preise im europäischen Vergleich (HVPI) zum Vorjahr lediglich um 2,1 Prozent gestiegen. Anders als hierzulande ist die Inflationsrate in der gesamten Euro-Zone nun weit höher als der EZB lieb sein dürfte. Sie entscheidet am Donnerstag über die Zinspolitik.

Die Europäische Zentralbank, die über die Geldwertstabilität in der Euro-Zone wacht, sieht mittelfristig stabile Preise bei Werten von knapp unter zwei Prozent gewährleistet. Insbesondere gestiegene Kosten für Energie sorgten nun dafür, dass sich der Preisdruck im Währungsraum verschärfte. Die Kosten für Energie zogen im Jahresvergleich um 9,2 Prozent an, im August lediglich um 8,9 Prozent. Trotz der Konjunkturflaute in der Euro-Zone rechnen Experten im Schnitt nicht damit, dass die Notenbanker bereits am kommenden Donnerstag eine Senkung des Schlüsselzinses von 0,75 auf das historisch niedrige Niveau von 0,5 Prozent wagen werden.

Schlechtes Omen für Preisstabilität

Jüngste Daten deuten jedoch daraufhin, dass die Währungszone im dritten Quartal in die Rezession abgerutscht ist. Vor diesem Hintergrund erwartet das Gros der Fachleute, dass die Währungshüter um EZB-Chef Mario Draghi den Leitzins noch in diesem Jahr kappen werden. Im Juli hatte der EZB-Rat erstmals den Schlüsselzins unter ein Prozent gesenkt.

Für den Postbank-Experten Thilo Heidrich ist der Anstieg der Inflationsrate im September ein schlechtes Omen für die weitere Entwicklung der Verbraucherpreise: Er erwartet, dass die durchschnittliche Inflationsrate in der Euro-Zone in diesem Jahr bei 2,6 Prozent liegen wird und sich auch 2013 auf diesem Niveau einpendeln wird: "Damit wird das Ziel der Preisniveaustabilität bis auf weiteres verfehlt."

Quelle: ntv.de, rts

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