Kapitalerhöhung gescheitert Escada am Ende
11.08.2009, 22:07 Uhr
2300 Beschäftigte wären von einer Insolvenz betroffen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Der Damenmodekonzern Escada steht vor der Insolvenz. Der Finanzplan zur Rettung des Unternehmens sei gescheitert, teilte das Unternehmen in München mit.
Das Umtauschangebot von Escada an die Gläubiger hat nach Ablauf der Annahmefrist am Dienstag eine Annahmequote von 46 Prozent erreicht. Damit ist die erforderliche Mindestannahmequote von 80 Prozent verfehlt worden. Als Folge wird auch die geplante Bezugsrechtskapitalerhöhung in Höhe von 29,05 Mio. Euro nicht vollzogen, da diese an Platzierungsgarantien von Aktionären und Investoren geknüpft war, deren Wirksamkeit ihrerseits vom Erreichen der Mindestannahmequote für das Umtauschangebot abhing.
Aus dem gleichen Grund ist auch die Zusage für die Verlängerung einer Avalkreditlinie im Volumen von 13 Mio. Euro hinfällig. Wie in der Ad Hoc Mitteilung vom Montag angekündigt, beabsichtigt der Vorstand daher, noch in dieser Woche einen Insolvenzantrag wegen unmittelbar drohender Zahlungsunfähigkeit der Escada AG zu stellen.
Für Mittwoch ist eine Aufsichtsratssitzung anberaumt, in der der Vorstand den Aufsichtsrat über das Scheitern der finanziellen Restrukturierung und die weiteren Schritte informieren wird. Der Vorstand plant, sein operatives Konzept zur Neuausrichtung des Escada-Konzerns und der Escada Mode, das seit Mitte 2008 umgesetzt wird, dem vom Gericht zu bestimmenden vorläufigen Insolvenzverwalter vorzustellen.
Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2008/09 (31. Oktober) war der Umsatz bei Escada um 16 Prozent auf 248 Mio. Euro gesunken, der Verlust lag bei 91,7 Mio. Euro nach acht Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.
Quelle: ntv.de, wne/dpa/AdHoc