Wirtschaft

Insolvenzantrag kommt Escada informiert Mitarbeiter

Die Glanzzeiten von Escada sind schon eine Weile her.

Die Glanzzeiten von Escada sind schon eine Weile her.

(Foto: dpa)

Der Modekonzern Escada hat seine Beschäftigten über den geplanten Insolvenzantrag informiert. Am Firmensitz in Aschheim bei München und an anderen Standorten sind rund 2.300 Menschen davon betroffen. Escada hatte am Dienstagabend angekündigt, noch in dieser Woche Insolvenzantrag zu stellen, weil ein Finanzplan zur Rettung des Unternehmens gescheitert ist.

Der Konzern war nach Verlusten von 70,3 Mio. Euro und einem Umsatzrückgang um 15 Prozent auf 582 Mio. Euro im vergangenen Geschäftsjahr 2007/08 (31. Oktober) in die Existenzkrise gestürzt. Zuletzt hatte das Unternehmen versucht, die Pleite durch den Umtausch einer Anleihe abzuwenden und sich damit von einem großen Teil seiner Schuldenlast zu befreien. Das Angebot wurde nach Angaben des Unternehmens bis zum Ende der Umtauschfrist aber nur von 46 Prozent der Anleger angenommen. Damit wurde die angestrebte Quote von 80 Prozent deutlich verfehlt.

Ruhm eingebüßt

Escada gehörte früher zu den bekanntesten Modekonzernen der Welt, hat in den vergangenen Jahren aber auch durch hausgemachte Probleme viel von seinem Ruhm eingebüßt. Die Kollektionen liefen schlecht, galten immer wieder als altbacken. Dazu kamen hohe Verluste und Personalquerelen. Die besten Tage sind lange vorbei. Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre feierte der Münchner Luxusmode-Hersteller Escada unter seiner preisgekrönten Chefdesignerin und Mitgründerin Margaretha Ley große Erfolge. Damals dominierte das Haus die Szene mit farbenprächtigen und ausgefallenen Kleidern und verhalf Hollywood-Stars wie Kim Basinger oder Demi Moore auf dem roten Teppich zu Glanz. Seit dem vergangenen Jahr steht der frühere Hugo-Boss-Chef Bruno Sälzer an der Spitze des Konzerns. Auch er konnte die Wende aber nicht mehr schaffen.

Escada stellt exklusive Designermode für zahlungskräftige Kundinnen her und bietet Accessoires wie Taschen und Schuhe an. Fast 90 Prozent des Umsatzes macht Escada im Ausland, vor allem in den USA und in Russland. Zuletzt hatte das Unternehmen nach eigenen Angaben weltweit 182 eigene Shops sowie weitere 225 von Franchise-Nehmern betriebene Standorte in mehr als 60 Ländern. Das Unternehmen hat zudem Lizenzen für Düfte, Brillen und Kindermode.

Quelle: ntv.de, dpa

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