Ifo-Index steigt weiter Euroland im Aufwind
10.02.2010, 11:38 UhrDas Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung sieht die Wirtschaft im Euroraum weiter im Aufschwung. Der Klimaindikator steigt im ersten Quartal auf 101,3 Punkte von 91,0 im Vorquartal. Allerdings gibt es auch Schatten: Für Griechenland und Zypern wird mit einer konjunkturellen Verschlechterung gerechnet.

Langsam geht die Konjunktursonne auf.
(Foto: picture alliance / dpa)
Mit der Wirtschaft im Euroraum geht es weiter bergauf. Der Indikator des Münchner Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung stieg im ersten Quartal dieses Jahres zum vierten Mal in Folge. Sowohl die Urteile zur aktuellen wirtschaftlichen Situation als auch die Erwartungen für die nächsten sechs Monate hellten sich spürbar auf, wie das Institut berichtete.
Der Klimaindikator stieg auf 101,3 Punkte von 91,0 im Vorquartal. Der Indikator für die Einschätzung der aktuellen Lage erhöhte sich auf 72,7 (53,1) Punkte und der Erwartungsindikator auf 118,0 (113,1) Punkte.
Die jüngsten Ergebnisse deuten dem Institut zufolge darauf hin, dass sich die konjunkturelle Erholung, die bereits Mitte 2009 eingesetzt hat, im ersten Halbjahr 2010 fortsetzen wird. Das Wirtschaftsklima habe sich insbesondere in Deutschland und Italien, sowie in Österreich, Belgien und den Niederlanden verbessert. Hingegen verschlechterte es sich in Frankreich, Portugal, Slowenien, Griechenland und Zypern.
Griechenland und Zypern sind dabei die einzigen Länder des Euroraums, in denen die befragten Experten sogar mit einer weiteren konjunkturellen Verschlechterung in den kommenden sechs Monaten rechnen. In allen anderen Ländern des Euroraums fallen die Erwartungen optimistisch aus.
Höhere Inflation erwartet
Anders als die Erwartungen, wird die aktuelle Wirtschaftslage in den meisten Ländern des Euroraums zwar besser als im Vorquartal, aber weiterhin als ungünstig beurteilt. Unverändert schlecht schätzen die Experten die aktuelle Wirtschaftslage in Irland, Spanien und Portugal ein. Für Griechenland haben sich die Urteile zur aktuellen Lage sogar weiter verschlechtert.
Die Inflationserwartungen für 2010 liegen mit 1,3 Prozent im Jahresdurchschnitt etwas über dem Vergleichswert für 2009 (0,7 Prozent), allerdings noch deutlich unter der mittelfristigen Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB). Im Laufe der nächsten sechs Monate wird jedoch mit einer leicht anziehenden Preissteigerung gerechnet.
Ein zunehmender Teil der Experten erwartet, dass die Leitzinsen im kommenden halben Jahr angehoben werden. Noch etwas ausgeprägter wird bei den Kapitalmarktzinsen mit einem Anstieg im Laufe der nächsten sechs Monate gerechnet. Der US-Dollar gilt in Relation zum Euro als unterbewertet.
Quelle: ntv.de, wne/DJ