Wirtschaft

Wirtschaftsklima so gut wie lange nicht Eurozone arbeitet sich aus dem Loch

Die Konjunktur in der Eurozone belebt sich langsam. Auch im Süden der Währungsunion sind Fortschritte zu verzeichnen. Spanien feiert das Ende der Rezession, Griechenland macht Haushaltsfortschritte. Die deutsche Wachstumslok steht unter Dampf.

Nicht nur dieser Präriehund, sondern auch Europas Wirtschaft bekommt wieder mehr Licht.

Nicht nur dieser Präriehund, sondern auch Europas Wirtschaft bekommt wieder mehr Licht.

(Foto: picture-alliance / dpa)

Spanien hakt die Rezession ab, Griechenland schaff t einen Überschuss im Staatsetat, Deutschland glänzt mit einem robusten Arbeitsmarkt: In der Eurozone mehren sich die Signale für einen zarten Aufschwung - trotz der Turbulenzen in großen Schwellenländern. Dazu lieferte die EU-Kommission einen weiteren Hinweis: Das Wirtschaftsklima in der Währungsunion hellte sich im Januar den neunten Monat in Folge auf und ist nun so gut wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Allerdings ist die Erholung noch nicht in trockenen Tüchern, wie die hohe Arbeitslosigkeit in den Krisenländern zeigt.

Das Barometer für das Geschäftsklima kletterte zu Jahresbeginn um 0,5 auf 100,9 Punkte, wie die EU-Kommission mitteilte. Während es in der Industrie und am Bau leicht bergab ging, zeigten sich Einzelhändler, Dienstleister und Verbraucher optimistischer.

"Die Konjunktur belebt sich", sagte Ökonom Ben May vom Analysehaus Capital Economics. "Verglichen mit den USA und Großbritannien fällt der Aufschwung aber glanzlos aus." Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet 2014 ein Wachstum von 1,0 Prozent, für die angelsächsischen Länder dagegen jeweils deutlich mehr als zwei Prozent.

"Weg ist voller Hindernisse"

Die spanische Wirtschaft kommt nach langer Krise allmählich wieder in Fahrt. Von Oktober bis Dezember wuchs das Bruttoinlandsprodukt um 0,3 Prozent und damit bereits das zweite Quartal in Folge. "Wir haben die Rezession hinter uns gelassen", sagte Wirtschaftsminister Luis de Guindos. Erst im dritten Quartal hatte Spanien mit einem Mini-Wachstum von 0,1 Prozent die über zweijährige Rezession beendet.

Einer nachhaltigen Erholung steht aber die Arbeitslosigkeit im Weg. Zwar fiel sie Ende 2013 erstmals seit sechs Jahren, bleibt aber sehr hoch. "Der vor uns liegende Weg ist voller Hindernisse", räumte de Guindos ein. "Und dazu gehört die Arbeitslosenquote von 26 Prozent." Für 2014 sagt der IWF deshalb nur ein Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent voraus.

Gute Nachrichten kommen auch aus Griechenland. Der hoch verschuldete Staat hat nach den Worten von Ministerpräsident Antonis Samaras 2013 einen Überschuss geschafft: "Nach den jüngsten Daten dürfte unser Primärhaushalt ein Plus von mehr als einer Milliarde Euro aufweisen". Ein Überschuss im Primärhaushalt - in dessen Berechnung die Kosten für den Schuldendienst nicht einfließen - ist Voraussetzung für neue Hilfen der Euro-Partner und des IWF.

Auch die Konjunktur hellt sich auf: Die Regierung rechnet 2014 mit einem Wachstum von 0,6 Prozent. Zuvor war das Bruttoinlandsprodukt sechs Jahre in Folge geschrumpft. Die griechische Denkfabrik IOBE hält es für möglich, dass die Arbeitslosenquote auf 26 Prozent fallen könnte, nachdem sie 2013 auf 27,3 Prozent gestiegen war.

Deutschland überzeugt

Wachstumslokomotive in der Eurozone bleibt Deutschland. Erstmals seit 15 Monaten waren im Januar nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) wieder weniger Menschen arbeitslos gemeldet als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Arbeitslosen lag bei 3,136 Millionen - das waren 2000 weniger als vor einem Jahr. Unter Herausrechnung jahreszeitlicher Einflüsse ging die Arbeitslosenzahl sogar unerwartet deutlich um 28.000 zurück.

"Das sind sehr gute Zahlen", sagte der Europa-Chefvolkswirt der Nordea-Bank, Holger Sandte. "Das deutet auch darauf hin, dass die Wirtschaft womöglich stärker wächst als viele es derzeit annehmen." Die niedrige Arbeitslosigkeit und die geringe Inflation stützten den Konsum. Die Stimmung in den Unternehmen ist derzeit so gut wie seit Mitte 2011 nicht mehr.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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